Abfälle in deutschen Fließgewässern

Littering von Verpackungen im Gewässerrandstreifen und den daran angrenzenden Flächen ist die häufigste Ursache für Abfalleinträge in die Fließgewässer. Anhand einer Erfassung der Eintrags- und Austragspfade für Makroabfälle in deutschen Fließgewässern wurde ein Stoffstrommodell erstellt, am Beispiel der Ahna in Nordhessen erprobt und mit Messdaten vervollständigt.

Die Vermüllung der Meere und Ozeane wird seit Längerem in der Wissenschaft und in letzter Zeit auch verstärkt in der Politik und Öffentlichkeit diskutiert. Kunststoffe, welche ca. 70 % der in die Meere und Ozeane eingetragenen Abfälle ausmachen sollen, haben aufgrund ihrer persistenten Eigenschaften und der enthaltenen umweltschädlichen Additive das größte Schadpotenzial unter den marinen Abfällen.

Regional unterschiedlich sollen landbasierte Abfalleinträge oder Abfälle von der Schifffahrt die dominierende Ursache für die Vermüllung sein. Von Land werden Abfälle zum einen durch Verwehungen aus küstennahen wilden oder ungeordneten Abfallablagerungen und dem Tourismus eingetragen, zum anderen werden sie über Flüsse in die Meere befördert.

Während der Eintrag von Mikrokunststoffen (< 5 mm) über Kläranlagen in die deutschen Fließgewässer zunehmend von der Wissenschaft und der Politik in den Fokus genommen wird, wird dem Eintrag und dem Aufkommen von Makroabfällen bisher wenig Aufmerksamkeit zu Teil. Vor dem Hintergrund der negativen ökologischen Auswirkungen von Abfällen und insbesondere Kunststoffabfällen in den Weltmeeren, besteht ein dringender Forschungsbedarf zur Relevanz des Eintrags über die deutschen Fließgewässer sowie zu deren Ausmaß und Auswirkungen in den Fließgewässern selbst.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 01-02 2016 (Januar 2016)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Marco Breitbarth
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Arnd I. Urban
 
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