Die Rückgewinnung und energetische Nutzung der Abwasserwärme ist spätestens seit dem Jahr 2012 mit dem Betrieb einer gemeinschaftlichen Pilotanlage des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes und des Instituts für Rohrleitungsbau in Oldenburg angekommen. Seitdem hat sich dort im Bereich der Abwasserwärmerückgewinnung aus der Kanalisation einiges getan: So wurden wichtige Betriebsparameter näher untersucht, Netzwerke geknüpft und Potenziale im Stadtgebiet aufgezeigt. Konkret wurde im Jahr 2015 die größte Anlage dieser Art in Deutschland gebaut und inzwischen teilweise in Betrieb genommen. Eine zusammen mit dem iro und der Jade Hochschule am Standort Oldenburg entwickelte Potenzialstudie weist weitere mögliche Anlagenstandorte aus, von denen einige bereits in der Planungsphase sind oder kurz vor der Realisierung stehen.
Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) ist einer der flächenmäßig größten deutschen Verbände für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Das Verbandsgebiet reicht von der Nordseeküste mit den Ostfriesischen Inseln im Norden bis zu den Dammer Bergen im Süden. Im Westen geht es bis an die niederländische Grenze und im Osten begrenzt wesentlich die Weser das Verbandsgebiet Seit 1948 versorgt der OOWV über 15 Wasserwerke und ein Netz mit einer Gesamtlänge von 14.300 km rund eine Million Kunden mit Trinkwasser. Im Unternehmensbereich Abwasser betreibt der OOWV derzeit 46 Kläranlagen und ein Kanalnetz von 4.257 km Länge, allein in der Stadt Oldenburg sind es rund 850 km Abwasserleitungen.
Durch die im Jahre 2011 eingeleitete Energiewende in der Bundesrepublik Deutschland und den damit definierten Ausstieg aus der Kernenergie gewinnen Erneuerbare Energien stetig an Bedeutung. Im Fokus standen zunächst die bereits gut etablierten Bereiche der Nutzung von Wind-, Bio- und Sonnenenergie sowie Geothermie und Wasserkraft. Aber auch die zuvor eher nachrangig betrachteten Möglichkeiten erhielten in der Folge mehr Aufmerksamkeit: Die Nutzung von Wärme aus Abwasser beispielsweise wurde aufgrund der sehr konstanten Verfügbarkeit zunehmend interessanter, und mit Hinblick auf die prognostizierten Preissteigerungen im Energiesektor ist langfristig mit einem höheren Anteil der Technologie im Energiemix zu rechnen. Effizienzsteigerungen durch technische Weiterentwicklungen und, damit verbunden, eine steigende Anzahl an Projekten in Deutschland haben das Interesse des Marktes deutlich gesteigert.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 01 - 2016 (Januar 2016) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 5,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Axel Frerichs Dipl.-Ing. Reinhard Hövel |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau
der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland
Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens
- ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.
Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit