Aus der stetig wachsenden Weltbevölkerung mit steigendem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch werden in naher Zukunft verschiedene Probleme hinsichtlich der Verfügbarkeit natürlicher Rohstoffe, insbesondere der Metalle, entstehen. Zum einen werden die Rohstoffe die Nachfrage nicht mehr decken können, zum anderen verursacht der zunehmende Aufwand des Primärabbaus starke ökonomische und ökologische Belastungen.
Eine Möglichkeit, um diesem Trend entgegenzusteuern, ist die Etablierung verschiedener Recyclingsysteme. Ein verstärkter Einsatz von Recyclingmaterial ermöglicht das Schließen der Stoffkreisläufe, sodass wertvolle Rohstoffe einer erneuten Nutzung zugeführt werden können. Dies führt neben der Reduktion von Umweltauswirkungen zu einer verstärkten wirtschaftlichen Unabhängigkeit von den rohstoffgewinnenden Staaten. Der Aspekt der Versorgungssicherheit der Wirtschaft steht dabei aktuell im Vordergrund. Recycling ist ein wichtiger Baustein der angestrebten umweltverträglichen Rohstoffpolitik, die laut Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in Zukunft durch ein System der zweifachen Entkopplung ermöglicht werden kann. Einerseits muss demnach das wirtschaftliche Wachstum von einem proportionalen Anstieg des nicht-energetischen Ressourcenverbrauchs entkoppelt werden. Das heißt, dass pro eingesetzter Rohstoffeinheit ein größerer wirtschaftlicher Nutzen geschaffen wird. Die zweite Entkopplung muss zwischen Rohstoffverbrauch und den dadurch verursachten spezifischen Umweltauswirkungen stattfinden, indem zum Beispiel strengere Auflagen die Materialeffizienz verbessern und damit sehr aufwendig zu erschließende Rohstoffvorkommen unangetastet bleiben. Besondere Vorsicht ist bei der Einführung geeigneter Maßnahmen erforderlich, damit die erzielten Erfolge nicht durch Rebound-Effekte ins Gegenteil verkehrt werden. Im Folgenden sollen zunächst die Möglichkeiten, die das Recycling von Metallen bietet, näher betrachtet werden. Anschließend sollen ebenso die Grenzen verdeutlicht werden, die deren dauerhafter Kreislaufführung im Wege stehen.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Recycling und Rohstoffe 8 (2015) (Juni 2015) |
Seiten: | 15 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Jan Henning Seelig M.Sc. Thore Stein Dr. rer. nat. Torsten Zeller Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.