Nanopartikel in End-of-life-Produkten wie PET-Flaschen, Kunststoffen und Reifen - Herausforderungen für die Recyclingbranche -

Produkte, die Nanomaterialien enthalten, werden zunehmend verbreitet. In Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen von nanomaterialhaltigen Produkten gilt den gesundheitlichen Risiken für die Beschäftigten ein besonderes Augenmerk. Da zu den Risiken, die von freigesetzten Nanomaterialien ausgehen könnten, noch keine abschließenden Befunde vorliegen, wird im Bereich Produktion umfassend auf Präventionsmaßnahmen zum Gesundheits- und Arbeitsschutz gesetzt.

Eine Studie der Prognos AG zur Bedeutung von Nanomaterialien beim Recycling von Abfällen zeigt, dass viele nanomaterialhaltige Produkte nach ihrem Nutzungsende recycelt, d.h. stofflich verwertet werden. Da im Recyclingprozess eine Freisetzung nanomaterialhaltiger Stäube nicht sicher ausgeschlossen werden kann, wird empfohlen, spezifische Präventionsmaßnahmen, die in der Herstellung und Verarbeitung bereits zum Einsatz kommen, gleichermaßen auch zum Gesundheitsschutz der Beschäftigten im Bereich Recycling anzuwenden.

Es besteht darüber hinaus Forschungsbedarf, Möglichkeiten und Umfang einer Wiederfreisetzung von nanomaterialhaltigen Stäuben im Zuge des Recyclings genauer zu untersuchen einschließlich der notwendigen Rahmenbedingungen zur technischen Minimierung dieser Stäube. Ebenso wichtig ist es, die mögliche Verbreitung von Nanomaterialien einschl. ihrer Risikopotenziale durch Recyclingprodukte näher zu betrachten.

Die Studie wurde von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert und als Arbeitspapier 270 im Oktober 2012 veröffentlicht.



Copyright: © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft
Quelle: Recycling und Rohstoffe 6 (2013) (Juni 2013)
Seiten: 21
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Agr.Biol. Jutta K. Struwe
Eva Schindler
 
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