Die Realisierung von Recyclingprozessen gibt jedem Produkt, der gebrauchten Ware, dem ausgedienten Investitionsgut eine zweite oder auch mehrfache Lebenschance um ganz bzw. teilweise wieder genutzt oder nach dem Lebenszyklus der thermischen Verwertung zugeführt zu werden, wobei die stoffliche vor der thermischen Nutzung stehen sollte.
Recyclingmaterial als Wertstoff, gleich Rohstoff, erkennen und nutzen ist die Chance. In Deutschland ist die Recyclingquote hoch. Viele Stoffe werden mehrfach verwendet. Neue gelungene Recyclingprozesse in hoher Qualität sind Leuchttürme mit Modellcharakter. Die Materialien dienen letztendlich der Einsparung von endlichen Vorkommen oder auch nachwachsenden Materialien und Rohstoffen und schonen somit die Ausbeutung und Verwundung der arg geschundenen Erde. Dies ist ja quasi der biblische Auftrag: Erde zu bebauen und zu bewahren.
Recycling ist ein weites Feld und oft auch ein mentales, rationales Problem und bleibt eine Aufgabe. Es beginnt bei der Ablage und Zwischenlagerung des Abfalls bis hin zur unschädlichen Verarbeitung, Trennung und qualitativen Aufbereitung. Dabei gilt es Lebewesen und damit Wasser, Luft und Erde zu schützen. Diese komplexe Aufgabe wird durch die Einhaltung vieler Vorschriften, Bestimmungen und Gesetze verschärft. Sie sollten Handlungsgrenzen aufzeigen.
Es wurde trotzdem viel erreicht, im Recycling von Papier, Schrott, Glas, Kunststoff, Bauschutt u.a. ist Deutschland Spitzenreiter weltweit. Gibt es da noch neue, weiterführende Aufgaben? Ganz gewiss, denn die Recyclingquote ist weiter zu erhöhen, die Verwertungsqualität ist zu steigern, der stoffliche Nutzungsquotient ist auszubauen, neue Produkte sind zu gestalten, bisher ungenutzte Stoffgruppen, Substrate und Recyclingmaterialien sind zu erfassen und zu verwerten, neue Stoffgruppen sind zu identifizieren, Ressourcen aufzubauen und Menschen zu sensibilisieren.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Recycling und Rohstoffe 6 (2013) (Juni 2013) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Thilo Lehmann |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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