Recycling komplexer Wertstoffe aus Altflugzeugen - Grundlagen und mögliche Handlungsoptionen -

Seit dem ersten Vollmetallflugzeug im Jahre 1915, über den ersten Einsatz von Faserverbundstoffen im Jahr 1950 und bis zum Einsatz von fast fünfzig Prozent Faserverbundwerkstoffanteil durchläuft die Materialzusammensetzung im Flugzeugbau immer komplexer werdende Entwicklungen. Dadurch wird der Aluminiumanteil in Flugzeugen zukünftig kontinuierlich durch leistungsfähigere Kompositwerkstoffe substituiert werden.

Durch den Einsatz von Faser-Verbundwerkstoffen werden zukünftig aber deutlich höhere Anteile an wirtschaftsstrategischen Metallen verbaut werden, was am Beispiel Titan nachvollzogen werden kann.

Die Untersuchungen konnten zeigen, dass bis zum Jahre 2020 ein jährliches Aufkommen von etwa 430 Altflugzeugen zur Verwertung als realistisch angesehen werden kann. Aufgrund durchgeführter Untersuchungen zur stofflichen Zusammensetzung an einem Flugmuster und der Übertragung der entsprechenden Ergebnisse auf vergleichbare Flugmuster wurde ein Massenstrom von etwa 274.000 Tonnen über die nächsten fünfzehn Jahre an Material zur Verwertung ermittelt. Dieses Material setzt sich zusammen aus etwa 211.000 Tonnen Aluminiumlegierungsmaterialien, etwa 33.000 Tonnen Stahl und rund 30.000 Tonnen anderer verwertbarer Materialien.

Ein Großteil des Aluminiumrumpfes und der Flügelstruktur werden zukünftig durch Kohlefaserverbundwerkstoffe ersetzt. Auf diese neuen Materialzusammensetzungen müssen sich Verwertungs- und Recyclingbetriebe durch die Lebensdauer der entsprechenden Flugmuster im Zeitraum ab 2030/2040 einstellen.



Copyright: © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft
Quelle: Recycling und Rohstoffe 6 (2013) (Juni 2013)
Seiten: 10
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Sebastian Jeanvré
Christian Duwe
 
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