Im Rahmen eines vom BMBF geforderten Forschungsvorhabens zur Verwertung von Hüttenreststoffen (FKZ:033R050B) wurde Konverterfeinstaub auf seine Agglomerationsfähigkeit untersucht. Dieser Reststoff wird zwischengelagert, da er bisher als schwierig aufbereitbar gilt.
Grundlagenuntersuchungen zur Agglomeration (Brikettierung und Pelletierung) mit Hilfe der mechanischen Aktivierung durch Schwingmahlung sowie zur chemischen Aktivierung des Konverterfeinstaubes mit Hilfe von Zusatzstoffen führten zu der Erkenntnis, dass in Gegenwart von Wasser bei der gefundenen CaO-Analyse von bis zu elf Prozent ein stark basisches pH-Milieu entsteht, dass die Voraussetzungen für das aushärtende Bindemittel Portlandit (Ca(OH)2) schafft. Darüber hinaus wurden durch Experimente mit CO2-Begasung Carbonatisierungen nachgewiesen und durch Röntgenbeugung und Rasterlektronenmikroskopie belegt. Die Carbonatisierungen wirken in Form von Kristallisationbrücken ebenfalls als Bindemittel.
Da die nachgewiesenen chemischen Reaktionen nur bei der Aufbauagglomeration genutzt werden können, konzentrierten sich die vorgestellten Untersuchungen auf die Pelletierung.
Versuche mit einem kontinuierlich arbeitenden Pelletierteller der Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co KG mit 800 mm Durchmesser ergaben, dass getrocknete Pellets mit Druckfestigkeiten erzeugt werden können, die die aus der Literatur bekannten Werte um den Faktor 3 übertreffen.
Es wurden Pellets im Tonnenmaßstab mit einem Durchmesser von durchschnittlich 12 mm erzeugt. Die Trommelfestigkeit für Grünpellets und getrocknete Pellets betrug 77 Prozent Rückstand bei 6,3 mm. Für bei 1.100 °C gebrannte Pellets wurde eine Trommelfestigkeit von 97 Prozent Rückstand bei 6,3 mm Siebschnitt erreicht. Damit ist die Transportfähigkeit der Pellets gegeben und die Voraussetzungen für einen direkten Einsatz im Konverter erfüllt. Der Energieaufwand für das Pelletieren liegt bei 2 kWh/t. Die Trocknung auf < 5 % Feuchte kann entweder durch Ablagerung oder mit Hilfe von Prozesswarme erfolgen.
| Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
| Quelle: | Recycling und Rohstoffe 6 (2013) (Juni 2013) |
| Seiten: | 23 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Professor em. Dr.-Ing. habil. Eberhard Gock Dr.-Ing. Volker Vogt Dr.-Ing. Matthias Sittard Dipl.-Phys. Kurt Lhotzky Dipl.-Ing. Siegfried Bartsch |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.
Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.
Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.