Die Ecoloop-Technologie wurde von der Fels-Werke GmbH entwickelt, einem der führenden europäischen Kalkhersteller mit Sitz in Goslar. Es handelt sich um einen völlig neuen verfahrenstechnischen Ansatz zur Realisierung eines Vergasungsverfahrens, das auch für den Einsatz schwer handhabbarer Kohlenstoffträger, wie beispielsweise chlorhaltiger Altkunststoffe, geeignet ist.
Dabei setzt das Verfahren neue Maßstäbe hinsichtlich Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit. Es entsteht reines Synthesegas, das sowohl hochwertige fossile Energieträger ersetzen als auch stofflich genutzt werden kann. Das Verfahren macht sich die Multifunktionalität eines zirkulierenden Kalk-Schuttgut- Wanderbettes zunutze, in welchem die Einsatzstoffe in einem Schachtofen im Gegenstromprinzip vergast werden.
Der Kalk dient dabei zugleich als Transportmedium, Schadstoffbinder, Reaktionsoberflache, Stutzgerüst und Katalysator. Darüber hinaus ermöglicht das Schuttgutwanderbett den völligen Verzicht auf Schleusen, Armaturen und bewegte Teile in den heißen Zonen des Verfahrens. Der Materialtransport wird dabei durch die eigene Schwerkraft realisiert.
Die erste großtechnische Pilotanlage mit einer thermischen Nennleistung von 32 MW nimmt derzeit ihren Betrieb in Elbingerode (Harz) auf, um ein Kalkwerk mit Synthesegas als Regelbrennstoff für den energieintensiven Kalkbrennprozess zu versorgen. Das ist jedoch nur ein Beispiel der zahlreichen volkswirtschaftlichen Verwertungsmöglichkeiten der Technologie, für deren Vermarktung die Ecoloop GmbH gegründet wurde.
Die Entwicklung der Technologie wird seit 2008 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie über den Projektträger Jülich (PTJ) öffentlich gefordert. Das Projekt ist eines der größten geförderten Einzelvorhaben im Bereich der Energieumwandlung in Deutschland und wurde mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt ausgezeichnet.
| Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
| Quelle: | Recycling und Rohstoffe 5 (2012) (Juni 2012) |
| Seiten: | 13 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Roland Möller |
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