Flugzeug-Recycling - Neue Ansätze zur Rohstoffrückgewinnung -

Das Recycling ist heute noch sehr unzureichend in den unterschiedlichen Lebenszyklusphasen von Flugzeugen verankert. Aufgrund der Langlebigkeit von Flugzeugen bei einer (Lebenserwartung von dreißig Jahren und mehr) fand bisher in der Entwicklung von Flugzeugen kaum eine Berücksichtigung der Recyclingfähigkeit der verbauten Materialien statt. Dies macht den Verbund Altflugzeug aus Aufbereitungssicht sehr komplex.

Aufgrund der z.T. bereits ausgelaufenen Flugzeugprogramme ist für einige Modelle bereits ein Engpass bei der Verfügbarkeit von Ersatzteilen der Originalhersteller entstanden. Diese Entwicklung bietet ein großes Potential für den Rückbau von Altflugzeugen. Aufgrund der bestehenden Hemmnisse ist in Deutschland bislang kein Markt für das Flugzeugrecycling entstanden. Die Verbundpartner sind sich einig, dass dennoch große Marktchancen bestehen. Ziel dieser Unternehmung ist die Demonstration einer mobilen Einheit zur Vorort-Zerkleinerung und zur Vorbereitung der späteren Gewinnung der Sekundärrohstoffe sowie deren Integration in einer auf den Weltmarkt ausgerichteten und verfügbaren Logistik- und Verwertungskette.

Das Flugzeugrecycling muss als ein ganzheitliches Projektgeschäft gesehen werden, dass nur auf Basis einer Komplettdienstleistung wirtschaftlich erfolgreich ist. Dies bezieht sich auf die gesamte Dienstleistung des Rückbaus, da sich der Massenstrom sonst sehr schwierig in die richtige Verwertungsrichtung lenken lässt. Desweiteren ist hinzuzufügen, dass sich das Recycling durch den logistischen Aufwand erst ab einer ungefähren Größe einer Boeing 747, mit einem ungefähren Leergewicht von 162 Tonnen, wirtschaftlich darstellen lässt, da in der stofflichen Verwertung vom abgesetzten bzw. aufbereiteten Material ausgegangen werden muss.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Recycling und Rohstoffe 5 (2012) (Juni 2012)
Seiten: 12
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Sebastian Jeanvré
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.