Bis vor wenigen Jahren beschränkten sich die meisten Studien zur Versorgung mit mineralischen Rohstoffen auf Trendanalysen von Preisen und die Berechnung zukünftiger Angebots- und Nachfragemuster. Inzwischen liegen mehrere Studien vor, die Versorgungsrisiken von Unternehmen, Branchen, Staaten oder der Welt und deren Wirkungen mit verschiedenen Indikatoren breiter fassen. Diese Studien unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Daten, Methoden, Zeitskalen und Systemgrenzen - und damit auch hinsichtlich der Einschätzung, welche mineralischen Rohstoffe kritisch sind.
Die Lage auf den Rohstoffmärkten war in den zurückliegenden Jahren turbulent. Die Preisentwicklung zahlreicher mineralischer Rohstoffe verlief hochgradig volatil. Im mehrjährigen Mittel verteuerten sich hochwertige und bislang preiswerte Rohstoffe teilweise dramatisch. Der Bedarf steigt zukünftig aber mit hoher Sicherheit weiter steil an. Bis zum Jahr 2050 könnte sich nach Schätzungen der Vereinten Nationen der weltweite Rohstoffbedarf auf 140 Milliarden Tonnen verdreifachen. Ursachen dafür sind das weltweite Bevölkerungswachstum, das Wirtschaftswachstum vor allem der Schwellenländer und der technologische Wandel in den Industriestaaten. Anders als bei Energieträgern wie Öl gibt es bei den meisten mineralischen Rohstoffen zwar keine geologische Knappheit. In der arbeitsteiligen, aber stark vernetzten Weltwirtschaft steigt die Bedeutung von kurz- und mittelfristigen Versorgungsrisiken. Zu diesen neueren Risiken gehören Liefer- und Preisrisiken durch die Konzentration der Förderung auf nur wenige Unternehmen oder Länder. Insbesondere bei den Rohstoffen für Metalle und bei vielen Industriemineralien ist Deutschland stark von Importen abhängig. Mit Blick darauf hat das IZT Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinsam mit Adelphi im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau eine Studie mit dem Titel Kritische Rohstoffe für Deutschland erstellt. Sie untersucht erstmals umfassend die Risiken der Versorgung aus deutscher Sicht mit mineralischen Rohstoffen (Metalle, Industriemineralien, Steine und Erden) unter Berücksichtigung der weltweit steigenden Nachfrage durch Zukunftstechnologien. Für die Bestimmung der Kritikalität von Rohstoffen wurde eine eigene Methodik entwickelt. Sie wird im folgenden zunächst erläutert, um im Anschluss daran, Kernergebnisse der Untersuchung vorzustellen.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Recycling und Rohstoffe 5 (2012) (Juni 2012) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Lorenz Erdmann Dr. Siegfried Behrendt |
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