Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF)

Mineralische und insbesondere metallhaltige Rohstoffe bilden das Fundament der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung in Deutschland. Vor allem die exportstarken Wirtschaftszweige des Fahrzeug-, Anlagen- und Maschinenbaus sowie der Elektrotechnik sind in erheblichem Maße auf metallische Rohstoffe wie z.B. Aluminium, Kupfer und Eisen angewiesen. Durch den technischen Fortschritt wird die Abhängigkeit von mineralischen und metallhaltigen Rohstoffen zunehmend komplexer, wobei insbesondere der Bedarf an bislang technologisch wenig genutzten Metallen dramatisch steigen wird.

Der weitaus größte Teil des deutschen Bedarfs an metallischen und mineralischen Rohstoffen muss derzeit auf den Weltmärkten eingekauft werden. So wurden allein im Jahr 2007 Rohstoffe im Wert von rund EUR 84 Milliarden eingeführt - die volkswirtschaftliche Wertschöpfung aus diesen Rohstoffen ist um ein Vielfaches höher. Gefährdungen für die Wirtschaft ergeben sich insbesondere aus der globalen Verknappung des Rohstoffangebots sowie einer verstärkten Importabhängigkeit, die auf europäischer wie deutscher Ebene für fast alle strategisch wichtigen Rohstoffe gegeben ist. Wesentliche Treiber hierfür sind auf der Nachfrageseite zum einen technische Innovationen, die zur Bedarfserhöhung bei bislang nur wenig eingesetzten Metallen führen, zum anderen die erhöhte Nachfrage in Schwellen- und Entwicklungsländern. Die dadurch bedingte Nutzung ärmerer Lagerstätten und somit schwierigere Gewinnungs- und Aufbereitungsbedingungen schränken das Angebot weiter ein. Auf der Angebotsseite kommen Konzentrations- und Protektionismusbestrebungen, aber auch die politische und wirtschaftliche Instabilität vieler Förderländer hinzu.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Recycling und Rohstoffe 5 (2012) (Juni 2012)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Professor Jens Gutzmer
Dr. Andreas Klossek
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.