Ressourceneffizienz potenzieren: Der Beitrag des BMBF-Förderschwerpunkts r²

Rohstoffe bilden eine unverzichtbare Lebensgrundlage aller Gesellschaften. Das starke weltweite Wirtschaftswachstum, der damit einhergehende hohe Ressourcenverbrauch und die starken Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten mehren die Sorge moderner Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften um eine sichere Rohstoffversorgung. Zudem verstärkt die weltweit wachsende Nachfrage nach Rohstoffen den Druck auf Ökosysteme und Umweltmedien. Rohstoffe intelligenter und effizienter zu nutzen trägt damit wesentlich zur Sicherung des Industriestandortes Deutschland und zur Schonung der natürlichen Umwelt bei.

In der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie wurde vor diesem Hintergrund als Ziel formuliert, die Rohstoffproduktivität bis zum Jahr 2020 gegenüber 1994 zu verdoppeln. Die bisherigen Entwicklungen weisen jedoch darauf hin, dass sich der Indikator zwar in die richtige Richtung, aber noch zu langsam bewegt. Noch pessimistischer wird das Bild, wenn der Indikator auf Basis von Rohstoffäquivalenten berechnet wird, bei denen auch die Vorketten der Importe berücksichtigt werden.

Um die Rohstoffproduktivität dem Ziel entsprechend zu steigern, sind Innovationen in hohem Maße erforderlich. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt deshalb die Entwicklung innovativer Effizienztechnologien, zum Beispiel im Rahmen der Hightech-Strategie und des Masterplans Umwelttechnologien. Auch im Rahmenprogramm Forschung für nachhaltige Entwicklungen FONA spielt der effiziente Umgang mit Rohstoffen mit dem Aktionsfeld Nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcen eine wichtige Rolle. In mehreren Förderschwerpunkten ist die Steigerung der Ressourceneffizienz wichtiger Bestandteil der Zielsetzung. Einer dieser Förderschwerpunkte ist r² - Innovative Technologien für Ressourceneffizienz - Rohstoffintensive Produktionsprozesse mit seinem Fokus auf Massenrohstoffe. Er ist eingebettet in weitere verwandte Förderinitiativen des BMBF, die das Thema aus verschiedenen Perspektiven vorantreiben. So führt beispielsweise der Förderschwerpunkt r³ - Innovative Technologien für Ressourceneffizienz - Strategische Metalle und Mineraliendie Ziele von r² mit Fokus auf andere Stoffe und Branchen fort. Der Förderschwerpunkt KMU innovativ nimmt insbesondere KMU in den Fokus, während das CLIENT-Programm stark auf internationale Kooperation mit ausgewählten Schwellenländern abhebt. Aber auch andere Rahmenprogramme des BMBF haben Förderschwerpunkte mit Fokus auf Ressourceneffizienz ins Leben gerufen, so zum Beispiel den Förderschwerpunkt Materialien für eine ressourceneffiziente Industrie und Gesellschaft - MatRessource im Rahmenprogramm WING - Werkstoffinnovationen für Industrie und Gesellschaftoder die Effizienzfabrik im Rahmenkonzept Forschung für die Produktion von morgen.



Copyright: © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft
Quelle: Recycling und Rohstoffe 5 (2012) (Juni 2012)
Seiten: 13
Preis: € 0,00
Autor: Dr. rer. pol. Katrin Ostertag
Peter Brandstetter
Dipl.-Ing. Stefan Albrecht
Dr. rer. pol. Magnus Fröhling
Professor Dr. rer. pol. Frank Schultmann
 
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