Biomasseanteil in österreichischen Abfallverbrennungsanlagen

Bei der Abfallverbrennung entsteht treibhausneutrales - aus biogenen Quellen wie Holz, Papier, Küchen- und Gartenabfälle - und treibhausrelevantes CO2 (aus Kunststoffen). Um letzteres und damit den Beitrag der Abfallverbrennung zur Klimabilanz Österreichs zu quantifizieren, werden hier die Betriebsdaten von zehn österreichischen Anlagen ausgewertet.

Die methodische Grundlage bildet die von der Technischen Universität Wien auf europäischer Ebene patentierte Bilanzenmethode. Das Verfahren beruht auf einem mathematischen Abgleich von theoretischen Bilanzgleichungen mit messbaren Betriebsgrößen der Verbrennungsanlage, wie Reingasmenge, O2- und CO2- Konzentration des Reingases und Dampfmenge. Mit Plausibilitätsprüfungen werden die Betriebsdaten im Vorfeld auf mögliche Mess- und Dokumentationsfehler untersucht. Gemessen an der tatsächlich verbrannten Abfallmenge konnten stets mehr als 95 Prozent der Daten pro Anlage für die Auswertung berücksichtigt werden. Die ermittelten spezifischen CO2-Emissionen der einzelnen Anlage variieren zwischen 230 bis 670 kg fossiles CO2 pro Tonne Abfall oder 26,6 bis 57,6 kg fossiles CO2 pro GJ Heizwert des Abfalls. Neben dieser großen Spannbreite zwischen den Abfallverbrennungsanlagen sind zudem für einzelne Anlagen starke zeitliche Schwankungen der Abfallzusammensetzung und damit der spezifischen CO2-Emissionen zu beobachten. Folglich lässt sich für Abfallverbrennungsanlagen kein allgemein gültiger Emissionsfaktor ableiten.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Energie aus Abfall 12 (2015) (Januar 2015)
Seiten: 14
Preis: € 0,00
Autor: Therese Schwarzböck
Professor Dipl.-Ing. Dr. Helmut Rechberger
Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Johann Fellner
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.