Zukunftsfähigkeit kleiner Klärschlammverbrennungsanlagen

Die Bestrebungen die landwirtschaftliche Verwertung von Klarschlamm zu beenden erfordert in nachster Zeit erhebliche Kapazitaten an thermischen Klarschlammbehandlungsanlagen. Vor dem Hintergrund des Ressourcenschutzes konnte bei der Mono- Klarschlammverbrennung der Rohstoff Phosphor aus den Aschen zuruck gewonnen werden, was bei einer Mitverbrennung nicht moglich ist.

Mit der Feuerungstechnik der stationaren Wirbelschicht besteht eine etablierte Verbrennungstechnik mit der auch kleinere und mittlere Klarschlammverbrennungsanlagen technisch realisierbar sind. Dabei zeigt die mehrstufige Verbrennung Vorteile beim Emissions- und Ausbrandverhalten sowie beim Teillastverhalten.

Zusammen mit den heutigen Verfahren der Abgasreinigung, z.B. der quasi-trocken Verfahren, sind die Kleinanlagen ihren grosen Geschwistern ebenburtig und entsprechen dem Stand der Technik von Grosanlagen. Hinzu kann der nicht zu vernachlassigenden Vorteil eines deutlich vereinfachten Genehmigungsverfahrens aufgrund der kleinen Anlagengrose kommen (Baurecht).

Aufgrund der kleinteiligen Klaranlagenlandschaft empfiehlt sich der Zusammenschluss von kommunalen Abwasserverbanden zu Entsorgungsgemeinschaften, um wirtschaftliche Anlagengrosen zu realisieren. Kleine Anlagen lassen sich ab mindestens 2.000 Tonnen TR pro Jahr darstellen, wenngleich wegen der spezifischen Kosten besser 4.000 Tonnen TR pro Jahr anzustreben sind.

Bei mittelgrosen Mono-Klarschlammverbrennungsanlagen liegen die spezifischen Behandlungskosten im unteren Bereich nahe der Mitverbrennung.

Der Ausbaustandard einer Mono-Klarschlammverbrennungsanlagen ist individuell im Zusammenhang mit dem Standort zu entwickeln und festzulegen. Eine Faulung des Schlamms vor der Verbrennung kann im Rahmen eines Klaranlagengesamtkonzeptes energetisch sinnvoll sein und sollte im Vorwege betrachtet werden.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Energie aus Abfall 12 (2015) (Januar 2015)
Seiten: 19
Preis: € 0,00
Autor: Jörn Franck
Lutz Schröder
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.