Fernsehsondierungen in Bauwerken des Grundwasserbereichs: Standardverfahren mit neuen Perspektiven

Fernsehsondierungen sind eines der Standardverfahren zur Überprüfung und Beurteilung von offenen Festgesteinsbohrungen und Bauwerken im Grundwasserbereich. Neben Aussagen zum Zustand der Verrohrung, der Bewertung von Fließbewegungen oder der Identifizierung von Fremdkörpern wird vorrangig über neue Entwicklungen berichtet, die auch eine Untersuchung von Horizontalfilterbrunnen ermöglichen, sowie über die optische Korngrößenanalyse und Schlitzweitenbestimmung von Edelstahl-Wickeldrahtfiltern.

Seit den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts werden geophysikalische Messungen in Bohrungen durchgeführt. Zunächst ging es hierbei vorrangig um Kostenersparnisse, indem man von teuren Kernbohrungen zu relativ preisgünstigen Spülbohrungen übergehen konnte. Heute ist die Bohrlochgeophysik mit ihren umfangreichen Verfahrenskomplexen aus der Bohrerkundung nicht mehr wegzudenken.

Durch ständige Weiterentwicklungen der Sondentechnik und der Interpretationsmethodik lassen sich wichtige Parameter und Eigenschaften des Untergrunds erkunden. Neben der traditionellen lithologischen Schichtenansprache anhand von Bohrlochmesskurven werden heute u. a. Aussagen zum technischen Zustand der Bohrungen und vor allem zum Ausbau von Brunnen und Grundwassermessstellen getroffen. Hierbei kommen die verschiedensten Messverfahren und Messprinzipien zum Einsatz.

Seit den 1990er-Jahren hat sich auch ein visueller Einblick in offene Festgesteinsbohrungen und Grundwassermessstellen oder Brunnen mittels Fernsehsondierung etabliert. Diese stellt bei zahlreichen Fragestellungen ein unentbehrliches Hilfsmittel bei der Interpretation der geophysikalischen Messergebnisse dar.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 11 - 2015 (November 2015)
Seiten: 7
Preis: € 7,00
Autor: Martin Lehmer
Dipl.-Geophys. Isabel Willwacher
 
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