Einsatz neuer Brunnenausbaumaterialien am Beispiel einer Anlage zur unterirdischen Enteisenung und Entmanganung

In der Trinkwasserfassung Elze in der Region Hannover werden Brunnenanlagen nach dem Prinzip der Unterirdischen Enteisenung und Entmanganung (UEE) umgerüstet. Durch den wechselnden Infiltrations- und Förderbetrieb bestehen bei der Erneuerung von Brunnen besondere Anforderungen an das Ausbaumaterial. Im nachfolgenden Beitrag wird der Brunnenausbau mittels einer neuen Rohrdimension sowie einer Filterschüttung aus Glaskugeln beschrieben.

Anhand von UEE-Brunnen zur In-situ-Entfernung der Eisen- und Manganfrachten werden Verockerungen im gesamten Rohwassersystem (Filterkies, Brunnenfilter, U-Pumpe, Steig- und Transportleitungen) vermieden, gleichzeitig wird die Aufbereitung im Wasserwerk entlastet. Hierzu ist gleichwohl ein spezieller Brunnenausbau nötig.

Das vorliegende Beispiel einer erstmalig eingesetzten, innendruckfesten PVCU- Brunnenrohrverbindung in DN 400 zeigt, wie wichtig es ist, dass sich Bauherr, Bohrfirma und Materiallieferant im Vorfeld genau austauschen. Auf diesem Wege ist es möglich, gemeinsam eine kostengünstige und praktikable Lösung zu finden.

Das Potenzial der bei dieser Baumaßnahme eingesetzten Glaskugeln zur Reduzierung des Eintrittswiderstandes wurde bei Labor- und Praxisversuchen nachgewiesen. Durch die bei Glaskugelbrunnen beobachteten geringeren Fließgeschwindigkeiten wird der Brunnen weniger beansprucht, wodurch die Schaffung von langlebigen Bauwerken mit hoher Ergiebigkeit erreicht wird.

Große Ausbaudurchmesser sorgen für eine hohe Ergiebigkeit und schonungsvollen Betrieb. Deshalb sollen weitere Entwicklungen von druckdichten Ausbaumaterialien in Richtung Durchmesser 500 mm betrieben werden. Auch hier soll der Fokus auf einfach zu handhabenden Verbindungssystemen liegen.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 11 - 2015 (November 2015)
Seiten: 6
Preis: € 6,00
Autor: Bettina Senske
Len von Scherenberg
Carsten Gieß
 
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