Dass Bier ein gehaltvoller Energielieferant ist, haben bereits braukundige Mönche im Mittelalter erkannt. Denn schließlich musste es während der entbehrungsreichen Fastenzeit ja auch als Lebensmittel herhalten. Dass aber das weltweit beliebte Getränk schon im Verlauf des Herstellungsprozesses - genauer gesagt bei der Behandlung der Braueiabwässer - zum Energiespender für das Unternehmen und die Umwelt werden kann, ist angesichts der Jahrhunderte alten Braugeschichte fast noch ein Novum.
Große Überschuss-Schlammmengen aus der Abwasserbehandlung müssen bei ständig steigenden Kosten entsorgt werden, was empfindlich auf die Gewinnmargen drückt. Hinzu kommen immer strengere Anforderungen an die Abwasser-Einleitparameter. Eine Situation, die bei vielen Brauereien hierzulande und rund um den Globus nicht unbedingt Anlass zu überschäumender Freunde gibt. Auf der Suche nach einem modernen und wirtschaftlichen Abwassermanagement haben bereits einige Brauereien betriebseigene biologische Abwasservorbehandlungsstufen installiert. Eine langfristige lukrative Lösung, denn zum einen entsteht beispielweise bei der anaeroben, d.h. unter Ausschluss von Sauerstoff ablaufenden Abwasservorbehandlung wesentlich weniger Überschussschlamm, zum anderen ist die weitgehende Unabhängigkeit von der künftigen Entwicklung der Abwassergebühren heute ein entscheidendes Kriterium. Der überzeugende ökologische Aspekt: Biogas als ‚kostenloses Nebenprodukt‘ der Abwasserbehandlung kann wieder in den Energiekreislauf der Brauerei eingespeist werden.
| Copyright: | © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft |
| Quelle: | 10. Biogastagung: Anaerobe Biologische Abfallbehandlung (September 2015) |
| Seiten: | 8 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Thomas H. Weißer |
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