Biogas als Multitalent - Flexibilisierung und Wärmenutzungskonzepte

Der zeitliche Verlauf und die Planbarkeit der Strombereitstellung in Deutschland unterliegen aufgrund der zunehmenden Anteile an fluktuierenden Quellen wie Wind- und Photovoltaikanlagen grundlegenden Veränderungen. Die auftretenden Schwankungen in der Bereitstellung müssen so ausgeglichen werden, dass der -ebenso nicht konstante- Bedarf der Verbraucher sicher gedeckt werden kann.

Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit im Hinblick auf Bereitstellung der notwendigen Energiemengen und der Gewährleistung der Netzstabilität existieren verschiedene Möglichkeiten. Für den Betrieb von Biogasanlagen und Biogasbasierten KWK-Anlagen stellt sich die Frage, wie diese bisher vornehmlich konstant Strom bereitstellenden Anlagen den Systemerfordernissen entsprechend flexibel Strom bereitstellen können. Diese Frage beinhaltet einerseits die Frage nach der technischen Leistungsfähigkeit von Biogasanlagen als Beitrag zur Versorgungssicherheit und andererseits die Frage nach der zukünftigen Entwicklung des Flexibilitätsbedarfs im Zeitverlauf, der für Versorgungssicherheit und die Sicherung des Netzbetriebs notwendig ist. Zusätzlich ist für eine effiziente Nutzung der bereitgestellten Energiemengen eine weitreichende Wärmenutzung erforderlich. Die Abstimmung von Wärmenutzung und flexibler Strombereitstellung verlangt zusätzlichen Regelungsaufwand, um die Rahmenbedingungen beider Energiesenken erfüllen zu können.



Copyright: © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft
Quelle: 10. Biogastagung: Anaerobe Biologische Abfallbehandlung (September 2015)
Seiten: 9
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Jan Liebetrau
Marcus Trommler
Prof. Dr. Michael Nelles
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Wasserwiederverwendung für landwirtschaftliche und urbane Zwecke in Deutschland
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2025)
Wasserwiederverwendung trägt zur Entlastung natürlicher Wasserressourcen bei. Die seit 2023 gültigen EU-Mindestanforderungen an Wasserwiederverwendung werden derzeit in deutsches Wasserrecht integriert. Das im Juli 2025 erschienene Merkblatt DWA-M 1200 erleichtert die praktische Umsetzung von Wasserwiederverwendung in Deutschland.

Wasserbau 2.0 - Biodiversität im Fokus
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2025)
Innovative Betonsteine als Ersatz für natürliche Wasserbausteine können Vorteile beim ökologischen Fußabdruck, beim Bau, bei der Besiedlungsfähigkeit und sogar bei der Wiederverwendung bieten. Dargestellt werden die Entwicklung und mögliche Einsatzgebiete.

Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.