Einflussgrößen und Maßnahmen zur Reduzierung von Fremdstoffen bei der Bioabfallverwertung

Im Hinblick auf die geforderte flächendeckende Erfassung (§ 11, Abs. 1, KrWG) und damit steigenden Bioabfallmengen steht die Bioabfallbehandlung und -verwertung vor der Herausforderung im Sinne eines versorgungsorientierten Kreislauf- und Ressourcensystems eine gleichmäßige und hohe Qualität ihrer Produkte zu gewährleisten. Allerdings haben manche Anlagen mit Verunreinigungen im angelieferten Bioabfall zu kämpfen. Hier sind verschiedene Akteure gefordert diese Situation zu verbessern. Neben den Bürgerinnen und Bürgern am Ort der Abfallentstehung, sind auch Verantwortliche der Bereiche Erfassung sowie Planung und Betrieb von Bioabfallverwertungsanlagen in der Pflicht.

Die hochwertige Verwertung von Bioabfällen ist ein unverzichtbarer Baustein einer gelebten Kreislaufwirtschaft. Vor dem Hintergrund der im Kreislaufwirtschaftsgesetz in § 11 Absatz 1 geforderten flächendeckenden Erfassung von Bioabfällen wird ein Anstieg der Bioabfallmengen von bis zu 2 Mio. Mg/a erwartet. In diesem Zusammenhang rückt besonders das Thema der Fremdstoffproblematik erneut in den Fokus, da eine hochwertige Verwertung zwangsläufig die Herstellung von hochwertigen Produkten erforderlich macht, deren gleichmäßige und hohe Qualität zu gewährleisten ist. Dies erfordert gleichzeitig, dass die Bioabfallbehandlung nicht vorrangig entsorgungsorientiert, sondern von der Produktseite herkommend umgesetzt werden muss.

Fremdstoffarme Produkte erfordern aber einerseits fremdstoffarme Ausgangsstoffe und andererseits eine Aufbereitungs- und Konfektionierungstechnik, welche den Eintrag von Fremdstoffen in das Produkt minimiert. Hieraus wird deutlich, dass zur Lösung der Problematik verschiedene Akteure betrachtet werden müssen. Dies beginnt bei den Abfallerzeugern, den Bürgerinnen und Bürgern, und geht über die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (örE) bis hin zu den Anlagenbetreiber und Anlagenbetreiberinnen (öffentlich-rechtlich oder privatwirtschaftlich). Es genügt ein Anteil von 3 % an Störstoffen, dass Bioabfall visuell starke Verunreinigungen erkennen lässt.

Im Rahmen eigener Untersuchungen wurden die Aspekte und Einflussgrößen hinsichtlich der Fremd- und Störstoffe in Bioabfällen und daraus hergestellten Produkten ausgewertet und analysiert, ein derzeit durch die Verfasser und Verfasserinnen in der Erstellung befindlicher Forschungsbericht im Rahmen eines EdDE-Forschungsprojektes widmet sich dieser Fragestellung in weitergehender Detailtiefe.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: Biomasse-Forum 2015 (November 2015)
Seiten: 9
Preis: € 4,50
Autor: o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert
Dipl.-Ing. Lea Böhme
Dipl.-Ing. Ralf Gottschall
Dipl.-Ing. Anna Fritzsche
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.