Der Fischaufstieg am Ruhrwehr Baldeney soll aufgrund der dortigen Randbedingungen mittels eines Fischliftsystems bewerkstelligt werden. Im Rahmen einer multidisziplinären Planung und Untersuchung konnten mittels Feldmessungen und -beobachtungen, numeri¬schen und physikalischen Strömungsmodellen sowie ethohydraulischen Tests die notwendigen Funktionsnachweise (Auffindbarkeit und Passierbarkeit) und Betriebsreglementserarbeitet werden. Der vorliegende Artikel stellt das Planungskonzept mit den wesentlichen Untersuchungsschritten und deren Verknüpfung bzw. deren Interaktion dar.
Der Ruhrverband muss vor dem Hintergrund der Forderungen der WRRL und dem gültigen Wasserhaushaltsgesetz am Ruhrwehr Baldeney eine Fischaufstiegsanlage (FAA) realisieren, die möglichst allen in der Ruhr vorkommenden Arten die Passage der Staustufe ermöglichen soll. Am Ruhrwehr Baldeney beträgt der für wandernde Fische zu überwindende Höhenunterschied zwischen dem Unter-und dem Oberwasser ungefähr 8,7 m. Die Stauanlage, bestehend aus drei Wehrfeldern, einer Schiffsschleuse, einem stillgelegten Pumpwerk und einem Kraftwerk mit zwei Turbinen, schließt linksufrig mit einer senkrechten Uferwand aus Beton an das Vereinsgelände des Essener Turn- und Fechtklubs e. V. sowie rechtsufrig an die Hardenberguferstraße mit den dahinter liegenden Privatgrundstücken an. Die Uferbereiche der Anlage stehen damit unter konkreten Nutzungen, so dass die dortige Positionierung einer FAA nur mit Erwerb der Flächen und wegen der dort befindlichen massiven Uferwand resp. der gegenüber verlaufenden Uferstraße auch nur mit hohem bautechnischem Aufwand möglich wäre.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | 
| Quelle: | Wasserwirtschaft 11/2015 (November 2015) | 
| Seiten: | 8 | 
| Preis: | € 10,90 | 
| Autor: | Prof. Dr.-Ing. habil. Boris Lehmann Dipl.-Sachverständiger Markus Kühlmann  | 
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)  | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.