Ethohydraulische Untersuchungen als Funktionsnachweis für den Bau eines Fischliftsystems am Ruhrwehr Baldeney

Zur Schaffung der Durchgängigkeit der Staustufe Baldeney plant der Ruhrverband den Einsatz zweier alternierend betriebe¬ner Hydro-Fischlifte [8] entsprechend den gültigen Regelwerken und unter Berück-sichtigung der in NRW geltenden Erlass¬lage. Die Untersuchungen zur Funktionalität des neuartigen Aufstiegs-konzeptes wurden im ethohydraulischen Versuchsstand des Theodor-Rehbock-La¬boratoriums am Institut für Wasser und Gewässerentwicklung (IWG) des Karlsru¬her Instituts für Technologie (KIT) durch¬geführt.

Wenn in NRW Fischaufstiegsanlagen gebaut werden, dann müssen diese entsprechend den gültigen Regelwerken und unter Berücksichtigung der in NRW geltenden Erlasslage konzi­piert sein. Der Bau individueller Lösungen oder Abweichungen von den Regelwerken ist nur dann zulässig, wenn mittels bereits durchgeführter geeigneter Monitoringuntersuchungen die Funktionsfähigkeit der Fischaufstiegsanlage nachgewiesen worden ist. Kann der Nach­weis für Sonderbauweisen nicht vorgelegt werden, muss auf etablierte Bauweisen zurückgegriffen werden. Um Neu-und auch Weiterentwicklungen nicht auszuschließen, wird für solche Sonderbauweisen ein Funktionsnachweis im ethohydraulischen Modell verlangt. Erst wenn der Funktionsnachweis im Modell erbracht ist, kann dem Bau von Fischaufstiegsanla­gen, die nicht den Vorgaben der genannten Regelwerke entsprechen, zugestimmt werden. Der folgende Beitrag beschreibt Konzeption und Ergebnisse ethohydraulischer Untersuchun­gen im Rahmen der Planungen für ein innovatives Fischliftsystem am Stauwehr Baldeney/ Ruhr. Der sogenannte Hydro-Fischlift mit Vorkammer gilt in NRW als Sonderbauweise, da wis­senschaftliche Grundlagenuntersuchungen zur Funktionalität fehlen. Daher muss die Funkti­onsfähigkeit im Rahmen von Modellversuchen nachgewiesen werden.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 11/2015 (November 2015)
Seiten: 9
Preis: € 10,90
Autor: Dr. Andreas Hoffmann
M. Sc. Imke Böckmann
 
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