Großprojekte stehen häufig im Fokus der Öffentlichkeit. Ein Beispiel dafür ist das von der Schluchseewerk AG geplante Pumpspeicherwerk Atdorf im Südschwarzwald. Das in Deutschland vielbeachtete Vorhaben gilt als eines der Leuchtturmprojekte der Energiewende. Aufgrund des Natureingriffs ist es vor Ort umstritten, landesweit jedoch als notwendiger Baustein zur Integration der erneuerbaren Energien anerkannt.
Das Pumpspeicherwerk (PSW) Atdorf ist eines der größten derzeit geplanten Bauprojekte in Mitteleuropa. Investiert werden rund 1,6 Mrd. Euro. Das Kavernenkraftwerk wird eine Leistung von 1.400 Megawatt und ein Arbeitsvermögen von gut 13 Gigawattstunden haben.
Die Fallhöhe vom Oberbecken, das auf etwa 1.000 Meter Höhe liegt, hinunter in die Kaverne beträgt 600 Meter. Sowohl das Ober- als auch das Unterbecken des Stromspeichers haben einen Inhalt von je 9 Mio. Kubikmetern Wasser. Die Bauzeit beträgt etwa 5 bis 6 Jahre. Während dieser Zeit bewegt sich einiges: Es werden rund 1,7 Mio. Kubikmeter Beton und knapp 20.000 Tonnen Stahl benötigt. Der Aushub obertage beläuft sich auf zirka 8 Mio. Kubikmeter und der Ausbruch im Berginneren beträgt gut 1,6 Mio. Kubikmeter Gestein. Beinahe der gesamte Aushub und Ausbruch kann wiederverwendet werden, zum Beispiel für die Staumauer des Unterbeckens. Sie zählt mit einer Länge von über 600 Metern und einer Höhe von etwa 120 Metern zu den größten Staumauern Deutschlands. Die Gesamtlänge der Untertagebauwerke beläuft sich auf fast 26 Kilometer.
Solch ein öffentlichkeitswirksames Mammutprojekt bedarf besonderer kommunikativer Begleitung, um mit Kritik, Widerstand und Zuspruch professionell umgehen zu können. Dafür ist es von zentraler Bedeutung, gezielt passende kommunikative Instrumente zur richtigen Zeit einzusetzen, um transparent wesentliche Erläuterungen zum Projekt selbst, aber auch zum Planungsstand sowie zum weiteren Vorgehen öffentlich zu machen und alle Beteiligten umfassend zu informieren.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 10 2015 (Oktober 2015) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Nadine Eiden |
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