Starkniederschläge haben in den letzten Jahren immer wieder schwere Überschwemmungen mit enormen Sachschäden verursacht. Der DWA-BWK-Praxisleitfaden zur Überflutungsvorsorge nimmt diese Thematik auf und zeigt eine für jede Kommune praktizierbare Vorgehensweise zur Verhinderung/Minimierung von Schäden auf. Bewältigt werden kann diese Aufgabe nur dann, wenn sie als 'kommunale Gemeinschaftsaufgabe' verstanden wird. D. h. alle maßgebenden Akteure im öffentlichen Raum müssen hier gemeinsam arbeiten, die Siedlungswasserwirtschaft ist nur einer von Vielen. Im Artikel werden die Bedeutung des Straßenraums als wesentlich Abfluss- und Speicherelement während eines Starkregens und die Möglichkeiten der Stadtplanung im Zusammenhang mit der gemeinsamen Umsetzung der urbanen Überflutungsvorsorge näher erläutert sowie anhand von praktischen Beispielen verdeutlicht.
Starkniederschläge haben in den letzten Jahren immer wieder schwere Überschwemmungen mit enormen Sachschäden verursacht. Zu nennen sind z. B. Dortmund 2008, Münster 2013 oder Meißen 2014. Immer wieder zeigen diese Ereignisse die Empfindlichkeit von Siedlungsgebieten gegenüber Sturzfluten. Auf kommunaler Ebene wird inzwischen bereits aktiv an Anpassungsmaßnahmen gearbeitet, meist jedoch dort, wo bereits einschlägige Erfahrungen mit Starkregenereignissen vorliegen. Dabei untermauern die Erkenntnisse aus der Klimaforschung den Trend zu häufigeren und intensiveren Starkregenereignissen in Deutschland. Als Beispiel sind hier die Ergebnisse aus dem dynaklim-Projekt genannt, in dem die Auswirkungen des Klimawandels für die Emscherregion in Nordrhein Westfalen untersucht wurden.
Den zunehmenden Erkenntnissen auf der einen Seite stehen dabei oft große Hemmnisse in der Umsetzung auf der kommunalen Ebene gegenüber. Dabei ist unbestritten, dass die weitgehende Überflutungsvorsorge mit Blick auf seltene und außergewöhnliche Starkregenereignisse nur als kommunale Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen und zu meistern ist. Dafür gibt es bisher jedoch keine etablierten Handlungsschemata und die Kommunen sind weitgehend auf sich selbst gestellt. Vor diesem Hintergrund wurde im November 2011 eine verbandsübergreifende DWA/BWK-Arbeitsgruppe gebildet, die einen Praxisleitfaden zur Überflutungsvorsorge bei Sturzfluten im urbanen Bereich erstellt und im August 2013 veröffentlicht hat. Mittlerweile wurde der Leitfaden in vielen Veranstaltungen vorgestellt und findet großes Interesse.
Entscheidend für den Erfolg sind die praktisch umsetzbaren Maßnahmen vor Ort, die mit einer vorausschauenden Planung und frühzeitiger Einbindung der Öffentlichkeit (Anlieger) beginnen und mit einer konsequenten Umsetzung in Planung und Bauüberwachung fortgeführt werden müssen. Über Empfehlungen und Erfahrungen wird in diesem Artikel berichtet.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 09/2015 (September 2015) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. Klaus Piroth |
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