Hydrotoxikologie - Interdisziplinäre Bewertungsstrategie für kohäsive und schadstoffbelastete Sedimente

Die Erosion abgelagerter feiner Sedimente kann als Quelle für Schadstoffeinträge in unsere Gewässersysteme verstanden werden. Insbesondere kohäsive Sedimente weisen ein erhöhtes Potential an Schadstoffbindung auf. Bioverfügbarkeit und Biozugänglichkeit der vorhandenen Schadstoffe können sich mit variierenden Umweltbedingungen im Gewässer ändern und aquatische Organismen unter Umständen schädigen. Dies beschreibt ein interdisziplinäres Problem, das seither keine ganzheitliche Bearbeitung erlaubt.

Änderungen des hydrologischen Kreis­laufs in Europa durch globale Auswirkun­gen des Klimawandels können an der Ent­wicklung der Niederschlagsmengen und den damit zusammenhängenden Hoch­wasserereignissen aufgezeigt werden. Es kann zu einer Verschiebung der saisonalen Auftretenswahrscheinlichkeit sowie einer Änderung in Intensität und Frequenz von Hochwässern kommen. Solche klimatischen und hydrologischen Änderungen haben Einfluss auf die Erosion abgelagerter Sedimente in unseren Gewässern.

Die häufige Anhaftung von Schadstof­fen an feine Sedimente liegt in der Ober­flächeneigenschaft der Partikel und den Interaktionen zwischen den Partikeln be­gründet. Besonders industriell gepräg­te Räume weisen eine erhöhte Konzentration an Schadstoffen in abgelagerten Sedimenten auf und stellen damit eine zu­nehmende Gefahr für die Qualität der aquatischen Umwelt und die Gesundheit des Menschen dar. Wechselwirkungen aufgrund des Chemismus des Wassers und weiterer Umweltbedingungen kön­nen zu einer Freisetzung von Schadstoffen führen und so die Bioverfügbarkeit sowie Biozugänglichkeit der anwesenden Schad­stoffgruppen für die aquatischen Organis­men beeinflussen.

Es ist bekannt, dass unterschiedliche Parameter im betrachteten Gewässer die ökotoxikologischen Risiken beeinflussen können. Diese ökotoxikologischen Risi­ken können durch die auftretenden Pro­zesse von belasteten und kohäsiven Sedi­menten mit deren Umwelt verändert werden.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 09 2015 (September 2015)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Catrina Cofalla
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.