Viele in Planung befindliche, aber auch bereits gebaute Fischaufstiegsanlagen sehen eine Schlitzpassbauweise vor. Im Rahmen der Planung bzw. des Monitorings entsprechend der aktuellen Richtlinien dimensionierter Bauwerke stellen sich jedoch vielfach hydraulische Detailfragen, welche bisher noch nicht umfassend analysiert wurden. In der einschlägigen Literatur werden Aspekte, wie instationäre Strömungsschwankungen, unterschiedliche Strömungsmuster oder die Verformung der Wasseroberfläche, zwar angesprochen, die Übertragung auf konkrete Anwendungsfälle ist jedoch aufgrund abweichender Randbedingungen (z. B. Gefälle, Detailgestaltung der Einbauten) nur bedingt möglich. Aufgrund dieser Wissensdefizite werden am Institut für Wasser und Gewässerentwicklung (IWG) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern umfangreiche Untersuchungen anhand von Naturmessungen, Labormodellen und hydrodynamisch-numerischen Simulationen durchgeführt.
In diesem Artikel werden aktuelle Grundlagenuntersuchungen vorgestellt, welche das Wissen bzw. Verständnis bzgl. der für eine fischökologische Bewertung maßgeblichen Strömungseigenschaften in Schlitzpässen im Detail verbessern, aber auch die prinzipielle Eignung von Mess- sowie Simulationsverfahren analysieren sollen. Dabei wird insbesondere auf bislang wenig beachtete Aspekte, wie Wasserspiegelverformungen, lokale Geschwindigkeitsverteilungen und instationäre Effekte, eingegangen.
Die Basis hierfür liefern umfangreiche Messungen (Geschwindigkeiten, Drücke und Wasserstände in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung) und Strömungssimulationen an der Modellrinne. Diese umfasst die Abfolge von zwei Becken und orientiert sich hinsichtlich der geometrischen Abmessungen an den Richtlinien der DWA am Beispiel der Fischaufstiegsanlage (FAA) Koblenz (Mosel), da für diese Anlage umfangreiche Beobachtungsdaten vorliegen. Die Beckengeometrie wird im Maßstab 1:1,6 abgebildet, so dass das Modell eine Schlitzbreite von ca. 30 cm sowie Beckenabmessungen von 2,4 x 1,7 m (Länge x Breite) aufweist. Als Vereinfachung gegenüber der realen Anlage ist die Modellsohle horizontal und die maximal einstellbare Wassertiefe beträgt lediglich 80 cm. Untersucht wurden bislang hauptsächlich zwei Zustände mit unterschiedlichen Wasserspiegeldifferenzen Δhm zwischen den Becken von ca. 8 und 5 cm, bezogen auf die mittleren Wasserspiegellagen in den Becken.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 07-08/2015 (August 2015) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dr.-Ing. Mark Musall Dr.-Ing. Peter Oberle M. Eng. Ruth Carbonell Baeza M. Eng. Juan Francisco Fuentes-Pérez Dr.-Ing. Jeffrey A. Tuhtan |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.
Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.
Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.