Leitrechen-Bypass-Systeme sind weltweit im Einsatz, um die Mortalität flussabwärts wandernder Fische bei der Passage von Wasserkraftanlagen zu begrenzen. Im vorliegenden Beitrag wird ein spezielles Leitrechen-Bypass-System vorgestellt, das sich gegenüber den bisherigen Konzepten durch neue bauliche Komponenten und Gestaltungsgrundsätze auszeichnet. Da das System über günstige Voraussetzungen für einen effektiven Fischschutz verfügt sowie vorteilhafte Eigenschaften im praktischen Betrieb aufweist, wird es in Deutschland und anderen Staaten zunehmend angewendet.
Bei der Passage von Wasserkraftanlagenstandorten unterliegen flussabwärts wandernde Fische vielfältigen Mortalitätsrisiken, die aus den physischen und verhaltensbiologischen Wirkungen von Turbinen und anderen Bauwerkskomponenten resultieren. Die höchste Sterblichkeit tritt im Regelfall in der Turbine auf. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass abwandernde Fische bei der Überwindung von Stauanlagen sowie an fehlerhaft bemessenen Rechenanlagen schwerwiegende Schädigungen erleiden. Der internationale Kenntnisstand zur wasserkraftbedingten Fischmortalität ist in Ebel zusammenfassend dargestellt.
Zur Begrenzung der dargestellten Effekte finden verschiedene Strategien Anwendung: Installation von Fischschutz-und Fischabstiegssystemen, Einsatz von fischschonenden Turbinen, Etablierung eines fischschonenden Anlagenmanagements oder Einrichtung von Fang-und Transportsystemen. Die größte praktische Bedeutung für die Verminderung der wasserkraftbedingten Fischmortalität und die Umsetzung der diesbezüglichen Rechtsvorgaben besitzen Fischschutz-und Fischabstiegssysteme. Vorteilhafte Befunde zur biologischen Wirksamkeit liegen dabei vor allem für Leitrechen und Louver vor, die mit geeigneten Bypässen kombiniert sind.
Ein spezielles Leitrechen-Bypass-System, das sich gegenüber den bisherigen Konzepten durch neue bauliche Komponenten und Gestaltungsgrundsätze auszeichnet, wurde durch die Autoren entwickelt. Da dieses System nicht nur über günstige Voraussetzungen für einen effektiven Fischschutz verfügt, sondern auch Vorteile im praktischen Anlagenbetrieb bedingt, wird es in Deutschland und anderen Staaten zunehmend eingesetzt.
Die vorliegende Arbeit informiert in Kurzform über den Aufbau und das Funktionsprinzip sowie über die ingenieurbiologische Bemessung und Gestaltung des Systems. Darüber hinaus werden Befunde zur biologischen Wirksamkeit sowie Betriebserfahrungen und Einsatzperspektiven behandelt. Für detaillierte Informationen zum Themengebiet des Fischschutzes und Fischabstiegs an Wasserkraftanlagen wird auf Ebel verwiesen.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 07-08/2015 (August 2015) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. rer. agr. Guntram Ebel Dipl.-Hydrol. Arne Gluch Dipl.-Ing. Martin Kehl |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau
der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland
Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens
- ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.
Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit