Manchmal hart wie Beton: Recycling-Beton hat es noch immer schwer in der Branche

Das Rezyklieren von gebrauchtem Boden und Bauschutt ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit und im Grunde seit Jahrtausenden Praxis. Doch bei Beton scheiden sich die Geister. Noch immer gibt es Vorurteile und Hemmnisse. Ein schwäbisches Unternehmen setzt mit Hightech und viel Überzeugungskraft dagegen.

Foto: M. Boeckh (04.09.2015) Nicht selten gilt die Baubranche als besonders konservativ. Innovationen haben es bisweilen recht schwer, den Durchbruch zu schaffen. Beim Rezyklieren von Baustoffen wundert das besonders, denn Ruinen von Burgen, Amphitheatern und Stadtmauern sind stille Zeugen davon, dass auch unsere Altvorderen keinerlei Hemmungen besaßen, Baumaterial aus nicht mehr genutzten Gebäuden bei Neubauten zu verwenden. Die Tonnagen, um die es alleine in Deutschland geht, sind gigantisch und werden von keinem Material, mit dem sich die Recyclingbranche sonst befasst auch nur annähernd erreicht: so waren nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) im Jahr 2000 in Deutschland rund 50 Milliarden Tonnen Ziegel, Kalk, Gips, Schiefer, Kies, Sand, Ton und andere mineralische Rohstoffen verbaut - in Gebäuden, Brücken, Tunneln, Straßen, Parkplätzen oder Infrastrukturbauwerken wie der Kanalisation. Die enthaltenen Wertstoffe bieten für künftige Generationen eine enorme Rohstoffquelle - wenn man sie zu nutzen weiß. Allein in den Wohn- und Gewerbegebäuden der deutschen Städte und Gemeinden ‚lagern‘ inzwischen rund zehn Milliarden Tonnen Rohstoffe; der größte Anteil sind mineralische Baustoffe (9,7 Mrd. Tonnen), ferner Baustähle und andere Metalle (106 Mio. Tonnen) und Holz (247 Mio. Tonnen)...


Unternehmen, Behörden + Verbände: Umweltbundesamtes (UBA), Heinrich Feess GmbH & Co KG (Kirchheim/Teck)
Autorenhinweis: Martin Boeckh
Foto: M. Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 08/09 - September 2015 (September 2015)
Seiten: 3
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.