Verfahren zur Denitrifikation bei der Grundwassersanierung

Ein Verfahren zur biologischen Nitratentfernung für die Grundwassersanierung wurde als Festbettverfahren mit einem biologisch abbaubaren Polymergranulat realisiert, welches gleichzeitig als Trägermaterial und Kohlenstoffquelle fungiert. Das Verfahren wurde mit der konventionellen Denitrifikation mit Ethanol als Kohlenstoffquelle verglichen. Empfehlungen zur Dimensionierung und zum Betrieb des Denitrifikationsreaktors für zukünftige Sanierungsfälle werden gegeben.

Derzeit wird in etwa 14 % der Grundwassermessstellen in Deutschland der Nitratgrenzwert von 50 mg/L NO3- bzw. 11,3 mg/L NO3-N überschritten. Vor diesem Hintergrund gibt es immer mehr Grundwasserschadensfälle oder Bauwasserreinigungen mit erhöhten Nitratkonzentrationen, die im Falle einer notwendigen Grundwassersanierung auch eine Nitrateliminierung erforderlich machen. Diese erfolgt nach dem sogenannten Pump and treat Verfahren, wobei die Nitratelimination mit anderen Aufbereitungsschritten kombinierbar ist.
Bei der heterotrophen Denitrifikation fungiert eine organische Verbindung als Kohlenstoffquelle und als Elektronendonator. Dafür werden meistens flüssige Substrate, wie Ethanol, Methanol oder Essigsäure verwendet, wobei die Bakterien auf inerten Trägermaterialen sitzen. Es können aber auch feste Substrate eingesetzt werden, die gleichzeitig als Trägermaterial und als Kohlenstoffquelle genutzt werden. Ein großer Vorteil beim Einsatz von festen Substraten ist, dass die Dosierung von flüssigem Substrat entfällt und der Prozess regelungstechnisch wesentlich einfacher wird. In den 80er-Jahren gab es die ersten Untersuchungen mit Stroh und Rindenmulch. In Deutschland wurde eine Denitrifikationsanlage zur Trinkwasseraufbereitung mit einem Strohfilter realisiert; allerdings kommt es zu einer hohen organischen Belastung im Ablaufwasser.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 06 2015 (Juni 2015)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Vera Sehn
Matthias Rapf
Dr. Hans-Georg Edel
 
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