Hydrothermale Verfahren - sinnvolle Ergänzung oder Irrweg?

Die Hydrothermale Karbonisierung (HTC) ist ein thermo-chemischer Prozess zur Konversion von Biomasse, der in heißem Hochdruckwasser als Reaktionsmedium stattfindet.

Für eine Vielzahl biogener Rest- und Abfallstoffe, die weder ideal für eine Verbrennung oder Vergasung noch die Biogasproduktion geeignet sind, bestehen bisher nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten einer energetischen Nutzung. Für diese Ausgangsstoffe bieten sich Hydrothermale Prozesse (HTP) als Verfahren zur Brennstoffveredlung an. Bei der hydrothermalen Karbonisierung (HTC) erfolgt in wässriger Phase bei etwa 200°C und 20 bar die Umsetzung in einen veredelten biogenen Festbrennstoff. Dieser zeichnet sich gegenüber der Ausgangsbiomasse durch gesteigerten Heizwert, erhöhten Kohlenstoffgehalt, gesenkten Anteil flüchtiger Verbindungen und vor allem homogenisierte Eigenschaften und definierte Struktur aus. Da die HTC in Wasser als Reaktionsmedium stattfindet, ist das Verfahren besonders für nasse Biomasse geeignet, Energie für eine vorherige Trocknung wird nicht benötigt. Die HTC-Kohle lässt sich so einfach entwässern, dass nur ein geringer Energiebedarf für die Kohletrocknung besteht.



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 14. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2015)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Marco Klemm
Dipl.-Ing. Andreas Clemens
Dr. Regina Blümel
Falko Kietzmann
Prof. Dr. Michael Nelles
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.