Neue Formen der Wertstofferfassung - (Miss)Erfolgsbeispiele

Das am 1. Juni 2012 in Kraft getretene Kreislaufwirtschaftsgesetz verleiht dem schon seit einigen Jahren zu beobachtenden Wandel von der Abfallwirtschaft zur Ressourcenwirtschaft weitere Dynamik. Obwohl Festlegungen hinsichtlich der Ausgestaltung möglicher Erfassungssystematiken und den sich daraus ergebenden Gestaltungsmöglichkeiten für die handelnden Akteure z. T. erst im Rahmen des noch ausstehenden Wertstoffgesetzes erwartet werden, steht eine Grundaussage für die kommunalen Entscheidungsträger bereits heute fest: Wertstoffe sollen mit dem Ziel des Umwelt- und Klimaschutzes und der Ressourceneffizienz noch stärker als bisher dem Recycling zugeführt werden.

Das am 1. Juni 2012 in Kraft getretene Kreislaufwirtschaftsgesetz regelt in § 14 Abs. 1 KrWG, dass spätestens seit dem 1. Januar 2015 Abfälle aus Papier, Metall, Kunststoff und Glas getrennt zum Zwecke des ordnungsgemäßen, schadlosen und hochwertigen Recyclings (§ 3 Nr. 25 KrWG) zu sammeln sind. Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich viele Kommunen mit der Frage, welche Erfassungssysteme in das vorhandene Gesamtkonzept passen. Im Rahmen zahlreicher Pilotversuche wurden und werden deutschlandweit verschiedenste Konzepte getestet. Erfolgreiche Pilotversuche werden oftmals flächendeckend umgesetzt, andere wurden auf Grund mangelnder Umsetzbarkeit oder geringer Erfolgsaussichten wieder eingestellt.

Erfahrungen von INFA aus zahlreichen Begleitungen zeigen, dass es nicht den einen Königsweg gibt, der einmal erarbeitet auf alle Betriebe übertragbar ist. Die unterschiedlichen ortsspezifischen Einflussgrößen und Rahmenbedingungen sind bei der jeweiligen Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Erst auf deren Basis kann für jeden Betrieb die optimale Strategie erarbeitet werden.



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 14. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2015)
Seiten: 5
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Heinz-Josef Dornbusch
Dipl- Ing. Manfred Santjer
Dipl.-Ing. Tanja Steverding
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.