Wintertriticale-GPS - eine sinnvolle Ergänzung in Energiepflanzenfruchtfolgen

Anhand mehrjähriger Feldversuche an der LFA MV konnte für Wintertriticale zur Ganzpflanzenernte (GPS) bei einer N-Düngung nach der Stickstoffdüngerbedarfsanalyse (SBA) ein hohes Ertragsniveau bei gleichzeitig hoher Ertragsstabilität nachgewiesen werden. Auswertungen von Produktionsfunktionen basierend auf Daten aus N-Steigerungsversuchen ergaben, dass das hohe Ertragspotential bei einer Düngung nach SBA jedoch noch nicht ausgeschöpft ist und höhere Erlöse auch noch bei höheren N-Gaben möglich sind. Negative Auswirkungen auf die Umwelt sind hierbei kaum zu erwarten, da sich WT-GPS durch niedrige Nmin-Werte nach der Ernte auszeichnet. WT-GPS kann mit geringem Pflanzenschutzaufwand geführt werden. Agrarvögel werden durch die im Vergleich zur Mähdruschfrucht frühere Ernte bei GPS-Nutzung nicht negativ beeinflusst. Ein weiterer positiver Beitrag zur Biodiversität ist die Fruchtfolgegestaltung, die die Integration von WT-GPS ermöglicht. So können nach der Ernte sowohl Zwischenfrüchten angebaut als auch Winterraps pünktlich ausgesät werden. WT-GPS stellt somit eine sinnvolle Möglichkeit dar, um Energiepflanzenfruchtfolgen aufzulockern.

Der Versuchsstandort Gülzow in Mecklenburg-Vorpommern ist durch mittlere bis sandige Böden sowie durch eine relativ geringe Niederschlagsmenge von 560 mm im Jahr gekennzeichnet. Die Niederschlagsverteilung im Land wird außerdem durch häufige Trockenheitsperioden im Frühjahr sowie eine von Westen nach Osten abnehmende Niederschlagsmenge charakterisiert. Stabile Erträge sind daher nur mit Kulturen möglich, die diese oftmals von Jahr zu Jahr schwankenden Trockenheitsereignisse tolerieren und auch unter ungünstigen Bedingungen eine hohe Ertragsleistung bringen können. Eine solche Kultur stellt Wintertriticale dar, deren Anbau in GPS-Nutzung zur Bereitstellung von Biogassubstrat an der LFA MV in Gülzow in verschiedenen Feldversuchen untersucht wurde.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 9. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2015)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Ina Fleischer
Dr. Andreas Gurgel
 
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