Erfahrungen mit dem Anbau von KUP in Sachsen

Die Etablierung von Kurzumtriebsplantagen (KUP) schreitet nur langsam voran. Die Anlage einer KUP hat vielfältige Vorteile für Umwelt und Landwirtschaft. Neben einer regionalen Wertschöpfung können viele ökologische Vorteile genutzt werden. Jedoch ergeben sich für den Anbau auch viele regionale Hemmnisse. Neben unzuverlässigen politischen Rahmenbedingungen und einer überproportionalen Bürokratie beim KUP-Anbau, ist es vor allem die unzureichende Absicherung für eine wirtschaftliche Vermarktung, die die Landwirte am Anbau von schnellwachsenden Baumarten hindern. Noch längst sind nicht alle Fragen zum Anbau und zur Verwertung geklärt. Bei einer Umfrage äußerten die Landwirte, dass noch erheblicher Beratungs-, Informations- und Forschungsbedarf besteht.

Zurzeit werden in Sachsen auf 271 ha (Stand Juli 2014) schnell wachsende Baumarten im Kurzumtrieb angebaut. Davon 245 ha auf landwirtschaftlicher Nutzfläche. Bei einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 906.637 ha in Sachsen hat die KUP-Wirtschaft den marginalen Anteil von 0,03 %. Unter den Dauerkulturen (5596 ha) nimmt sie einen Anteil von 4,4 % ein. Rückblickend auf die Anbaufläche von 184 ha auf landwirtschaftlicher Fläche im Jahr 2010, konnte ein Anstieg des Anbaus um 33 % in den letzten 4 Jahren auf landwirtschaftlicher Nutzfläche festgestellt werden. Bei der Baumartenverteilung dominiert die Pappel mit ca. 150 ha, gefolgt von der Weide mit ca. 96 ha. Den geringsten Anteil nimmt die Robinie mit 17 ha ein. Ein verschwindend geringer Anteil ist bei den weiteren zugelassenen Baumarten wie Birke, Erle, Esche und Eiche zu verzeichnen. Die am meisten gepflanzten Sorten bei den Pappeln sind die verschiedenen Max-Klone 1-5 gefolgt von den Sorten Androscoggin, Muhle Larsen und Hybrid 275. Bei der Weide dominiert der schwedische Klon Tordis, gefolgt von Inger, Tora und Sven.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 9. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2015)
Seiten: 5
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Kerstin Jäkel
Anke Dietzsch
Reik Becker
 
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