Betriebsmodi einer Schwachgas- Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage zur flexiblen Stromerzeugung unter Nutzung von Holzkohle

Es wurden an einer mit Holzkohle betriebenen, selbstentwickelten Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage Untersuchungen zur hochflexiblen Strombereitstellung durchgeführt. Während dieser Untersuchungen konnten fünf mögliche Betriebsmodi identifiziert werden, welche für den flexiblen Betrieb von Bedeutung sind. Neben einer schnellen Regelfähigkeit besitzt die Anlage weiterhin die Fähigkeit in einem großen Bereich eine Lastverschiebung zwischen elektrischer und thermischer Last vorzunehmen. Die Modulationsfähigkeit der Anlage beträgt 18-100 % im normalen Betrieb mit Drosselung der Brennstoffzufuhr und 36-100 % im Betrieb mit Lastverschiebung.

Um die Klimaschutzziele einhalten zu können, ist ein deutlich erhöhter Einsatz von erneuerbaren Energien in allen Sektoren (Strom, Wärme, Kälte, Mobilität) erforderlich, damit eine spürbare Treibhausgasreduktion erzielt werden kann [IPCC2014]. Für die Strombereitstellung ist, nicht zuletzt aufgrund kaum vermeidbarer Methan- und Kohlenstoffdioxidemissionen in verschiedenen Wirtschaftszweigen (beispielsweise Bau), von der Erfordernis einer nahezu vollständigen Bereitstellung durch erneuerbare Energien auszugehen. Durch den Einsatz von Biomasse in dezentralen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen können einerseits Logistikkosten verringert werden, andererseits durch die Nähe der Erzeugung zum Verbraucher eine hohe Wärmenutzung erreicht werden. Durch die verbreitete Nutzung von Wärmespeichern im dezentralen Bereich ist es zudem möglich, die Strom- und Wärmeproduktion zu entkoppeln. Dadurch kann elektrische Energie bedarfsgerecht bereitgestellt werden und dadurch das Stromverteilnetz bei vergleichsweise geringen Leitungsverlusten stabilisiert werden. Eine derartige flexible Betriebsweise bei hohem Gesamtwirkungsgrad und elektrischer Leistung kann beispielsweise durch eine Kombination aus Biomassevergasung und gasbasierten KWK-Technologien erzielt werden.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 9. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2015)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Dennis Krüger
Dr.-Ing. Andreas Ortwein
 
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