Paludikultur ('palus': lat. Sumpf) ist nasse Landwirtschaft auf Moorstandorten bei gleichzeitigem Erhalt des Torfkörpers als Kohlenstoffspeicher. Die aufwachsende Biomasse kann als regenerativer Energieträger genutzt werden. In der vorliegenden Studie wurde Biomasse aus Paludikultur im Technikumsmaßstab sowie im Praxisversuch pelletiert und prozessspezifische Kennwerte und Eigenschaften der Pellets analysiert. Die Bewertung erfolgt hinsichtlich der normativen Anforderungen nach DIN EN ISO 17225-6. Neben der Herstellung der Pellets war die brennstoffseitige Charakterisierung der Pellets zur bewertenden Einordnung der energetischen Verwertung Inhalt der Arbeit. Zur weiteren Optimierung wurde den einzelnen Paludikultur-Biomassen Kiefernholz zugemischt (Anteil von 50 und 80 %).
Im Technikumsmaßstab wurden im Sommer geerntete Seggen (Carex-gracilis-Bestand), im Winter geerntetes Schilf (Phragmites australis) und Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea), sowie Mischpellets mit Kiefernholzspänen aus einem Sägewerk pelletiert. Für die mobile Pelletierung im Praxisversuch wurden Schilf-Ausputzbiomasse(Phragmites australis), als auch im Sommer geerntete Seggen (Carex-gracilis-Bestand) und Rohrglanzgras aus Mischbeständen genutzt. Aus Winterbiomasse hergestellte Schilf- und Rohrglanzgraspellets konnten bis auf die Abriebfestigkeit, die Anforderungen der DIN EN ISO 17225-6 erfüllen. Bezüglich der für die Verbrennung ungünstigen chemischen Elemente Stickstoff, Chlor und Schwefel weisen nur die Seggen- und Rohrglanzgraspellets erhöhte Chlorkonzentrationen auf, da diese im Sommer geerntet wurden. Die Zumischung von Kiefernholzspänen ermöglichte auch für Seggen- und Rohrglanzgraspellets die geforderten Anforderungen einzuhalten.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 9. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2015) |
Seiten: | 9 |
Preis: | € 4,50 |
Autor: | Dipl.-LaÖk. Claudia Oehmke Dipl.-Landsch.-Ökol. Tobias Dahms Andreas Pilz |
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