Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland Pfalz hat 2013 die Firma Dr. Brüning Engineering (DrBE) beauftragt, in einer Studie die vorhandenen Rücknahmesysteme sowie die Aufarbeitung und das Recycling von Elektro(nik)altgeräten bei öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern (örE), Herstellern, Vertreibern, Reparatur- und Second-Hand-Betrieben sowie Recyclingbetrieben näher zu untersuchen.
Die Untersuchung startete mit einer Telefonbefragung, an der sich alle öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger in Rheinland- Pfalz beteiligten. Die Befragung wurde durch Vor-Ort-Analysen bei ausgewählten Teilnehmern ergänzt. Befragt wurden die örE zu den erreichten Sammelmengen, zum Angebot und zur Organisation von Sammelstellen und zum Holsystem sowie zu ihren Erfahrungen mit der Öffentlichkeitsarbeit.
Nach § 9 Abs. 6 ElektroG kann ein öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger die gesamten Altgeräte einer Gruppe für jeweils mindestens ein Jahr von der Bereitstellung zur Abholung ausnehmen, wenn er dies der Gemeinsamen Stelle drei Monate zuvor anzeigt. Er hat diese Altgeräte oder deren Bauteile wiederzuverwenden oder zu behandeln und in eigener Verantwortung zu entsorgen. Von dieser Optionsmöglichkeit hatten im Jahr 2011 für die Sammelgruppe 5 in Rheinland-Pfalz 69 % der örE Gebrauch gemacht; 29 % der örE hatten auch für die Sammelgruppe‑3 optiert.
Im Jahr 2011 sammelten die örE in Rheinland-Pfalz rund 31.000 t Elektro(nik)altgeräte aus privaten Haushalten. Dies entsprach knapp 5 % der gesamten Menge aller in Deutschland gesammelten Geräte. Die im Jahr 2011 erreichte Sammelquote lag mit etwa 7,7 kg pro Einwohner innerhalb des bundesdeutschen Durchschnitts, der laut Eurostat von 2006 bis 2012 zwischen ca. 6 kg und ca. 9 kg pro Einwohner und Jahr schwankte. Um die in der WEEE‑II-Richtlinie (Waste of Electrical and Electronic Equipment II-Directive) vorgegebenen Ziele zu erreichen, wird künftig noch eine deutliche Steigerung der Sammelmenge notwendig werden.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasser und Abfall 04 2015 (April 2015) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dr.-Ing. Ralf Brüning Dr. Dirk Grünhoff |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.