Herausforderung Marktraumumstellung: moderne Prozesse für die Anpassung der Gasgeräte

Im Spannungsdreieck zwischen Kosten, einer qualitativ hochwertigen Serviceleistung und effizientem Ressourceneinsatz stellt die bevorstehende Marktraumumstellung eine enorme Herausforderung für Verteilnetzbetreiber dar. Die Aufgabe ist schnell definiert: Beim Wechsel der Gasqualität innerhalb einer Gasfamilie wie von Erdgas der Gruppe L zu Erdgas der Gruppe H müssen neben vielen Tätigkeiten innerhalb des vorgelagerten Gastransport- und -verteilnetzes die Gasgeräte der Endkunden angepasst werden. Der folgende Beitrag zeigt Möglichkeiten zur erfolgreichen Umsetzung auf.

Im Netzentwicklungsplan (NEP) Gas stellt die Marktraumumstellung einen wesentlichen Baustein der Entwicklung des Gasnetzes bis zum Jahr 2030 dar. Die Beschränkung der Importe aus den Niederlanden sowie die sinkenden Fördermengen bei deutschen L-Gas-Quellen machen diese Maßnahme unumgänglich. Dabei ist jedes einzelne Gasgerät in rund vier Millionen Haushalten, Gewerbe- und Industriebetrieben anzupassen. Als logische Konsequenz dieses Mengengerüstes erwartet der deutsche Markt in der Spitze einen Personalbedarf von rund 500 Personen, die sich in hochqualifiziertes Montagepersonal und Personal mit ingenieurtechnischem Wissen zur Umsetzung komplexer Arbeitsprozesse gliedern.
Die Gasbranche sieht sich aktuell mit der Herausforderung konfrontiert, die gemäß Netzentwicklungsplan durchzuführende Marktraumumstellung kosteneffizient zu realisieren und gleichzeitig neue personelle Kapazitäten aufzubauen, die am Markt zur Verfügung stehen und den heutigen arbeitssicherheitstechnischen Aspekten entsprechen.
Ein Ansatz beim Neuaufbau ist der Fokus auf Effektivität und Effizienz der zugehörigen Prozesse, die durch den Einsatz moderner Methoden der Projektorganisation und des Datenmanagements gesteigert werden können. Entlang der Wertschöpfungskette, von den Daten des Kunden, der Erhebung, der Disposition bis hin zur Anpassung, bietet ein integriertes Workforcemanagement aus Sicht des Anpassers und Projektmanagers Potenziale. Eine Möglichkeit der Umsetzung stellt die Entwicklung einer digitalen Datenbanklösung dar, die gemäß aktueller IT-Sicherheitsstandards den Anpasser vom Front-End bis zur Schnittstelle des auftraggebenden Netzbetreibers begleitet und einen sicheren Umgang mit Kundendaten bei gleichbleibend hoher Verfügbarkeit ermöglicht.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 06 - 2015 (Juni 2015)
Seiten: 4
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Guido Dubielzig
Dipl. Wirt.-Ing. Dirk Sattur
Tim Wagemann
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.