Derzeit werden in Deutschland ca. 6-7 Mio. Mg Siedlungsabfall in Anlagen mit mechanischer und biologischer Technologie stoffspezifisch aufbereitet, das entspricht ca.30 % der in 2012 angefallenen Rest-Siedlungsabfallmenge. Vor dem Hintergrund der europäischen AbfRRL und deren Umsetzung in Deutschland durch das KrWG müssen sich die Betreiber mit veränderten Rahmenbedingungen in der Abfallwirtschaft auseinandersetzen.
Diese werden u. a. zu rückläufigen Mengen an Rest-Siedlungsabfällen in Deutschland führen. Gleichzeitig sind schon jetzt Überkapazitäten für die Behandlung von Rest-Siedlungsabfällen in Deutschland zu konstatieren. Diese Mengenentwicklung wird neben einem Rückgang vorrangig auch zu einer Umnutzung der vorhandenen Anlagenkapazitäten und Umstellung der Verfahren führen. Die vorhandenen Konzepte zur stoffspezifischen Abfallbehandlung (MBA) stehen damit zukünftig im verschärften Wettbewerb. Die MBA-Anlagen sind dabei sich mit geeigneten Optimierungsstrategien an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Auf Grund der Flexibilität der MBA-Technologie und einer Vielzahl von Entwicklungspotenzialen im Bereich der stofflichen und energetischen Verwertung verbunden mit signifikanten Vorteilen beim Klimaschutz wird die MBA ihre Position in der deutschen und europäischen Abfallwirtschaft behaupten, sofern es den Entscheidern mit der Umsetzung der fünfstufigen Abfallhierarchie ernst ist.
| Copyright: | © Wasteconsult International |
| Quelle: | Waste-to-Resources 2015 (Mai 2015) |
| Seiten: | 24 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dr.-Ing. Ketel Ketelsen Prof. Dr. Michael Nelles |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.