Editorial: Mars oder Müll?

'Houston, wir haben ein Problem.' Vielleicht einer der berühmtesten Sätze der Raumfahrt. Unvergessen die Momente, als die Welt um Apollo 13 bangte. Und der Satz wird immer wieder verwendet - für alle großen und kleinen Probleme und Problemchen, die nicht nur die Raumfahrt sondern auch der Planet Erde hat. Und wir haben in der Tat einige große. Schauen wir in den Nahen und Mittleren Osten, so machen uns die Konflikte um Syrien, Irak, aber auch Ägypten und Gaza fassungslos und lassen für die Zukunft nicht Gutes erwarten. Fast wie eine Insel der Glückseligen erscheint dem Besucher das Gebiet der Vereinigten Arabischen Emirate. Zumindest in Dubai scheinen religiöse Fanatiker keine Chance zu haben. Noch nicht.

Foto: privat(05.06.2015) Was aber mehr als positiv überrascht, ist der Weitblick, mit dem die 'Wüstensöhne' Strategien des wirtschaftlichen Überlebens nach dem 'Öl-Zeitalter' entwickelt haben. Fragen wir nicht nach demokratischen Regeln und lassen wir besser unsere kulturellen Maßstäbe zu Hause. Aber die Bandbreite an Umwelt-Technologien, die dem Besucher auf der WETEX begegnete - und diese Messe ist in der Region beileibe nicht die einzige - so darf man sich wirklich wundern. Im positiven Sinne. Dass die Zukunft der Sonnenenergie gehört, ist dort ebenso selbstverständlich wie die Tatsache, dass es darum geht, mit Wasser und Energie sparsam umzugehen. Entsprechende Programme und Gesetze sind bereits Realität - und sei es 'par ordre du mufti'. 'Green Economy' und 'Green City' sind noch wohlklingende Schlagworte und die Zukunft wird zeigen, was davon Realität wird. Aber das Selbstverständnis und das Selbstbewusstsein nach dem Motto: 'Nichts ist unmöglich' aus dem Munde des Regierungschefs zeigt, dass man gewillt ist, Berge zu versetzen, oder noch wahrscheinlicher: zum Mars zu fliegen...


Foto: privat
Autor: Martin Boeckh, Leitender Redakteur



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 06/07 - Juli 2015 (Juni 2015)
Seiten: 1
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.