Eine sichere Rohstoffversorgung ist für den Technologiestandort Deutschland sowohl aktuell als auch in der Zukunft von ausschlaggebender Bedeutung. Insbesondere für die Entwicklung von Zukunftstechnologien sind die heimischen Unternehmen auf eine kontinuierliche und sichere Rohstoffversorgung angewiesen, z. B. im Bereich der erneuerbaren Energien oder der Elektromobilität. Der Großteil der jährlich in Deutschland benötigten Rohstoffe wird zwar aus heimischen Lagerstätten gewonnen, insbesondere Steine und Erden sowie einige Industrieminerale, jedoch ist die deutsche Industrie bei Metallen und Energierohstoffen, mit Ausnahme der Braunkohle, im Wesentlichen auf Importe angewiesen. Eine Verbesserung der Versorgungssituation mit mineralischen Rohstoffen erfolgt durch das Recycling, insbesondere von Massenmetallen.
In der Deutschen Raffinade- und Rohstahlproduktion stammen beispielsweise mehr als 60 % des Aluminiums, etwa 43 % des Kupfers und ca. 45 % des Rohstahls aus sekundären Rohstoffen (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe 2013). Seit dem Jahr 2003 ist durch die zunehmende Industrialisierung der Schwellenländer, allen voran Chinas, die weltweite Rohstoffnachfrage deutlich gestiegen. Diesen veränderten globalen Wettbewerbsbedingungen, einhergehend mit insgesamt gestiegenen Rohstoffpreisen muss sich die deutsche Industrie stellen. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei einigen Rohstoffen im letzten Jahrzehnt ist jedoch nicht darauf zurückzuführen, dass die Rohstoffe geologisch nicht mehr verfügbar sind, sondern darauf, dass aufgrund der rasch gestiegenen Nachfrage das Angebot nicht Schritt halten konnte, da die Bergbauindustrie einen vergleichsweise langen Zeitraum benötigt, neue Projekte zu entwickeln. Zusätzlich reduzierten Handelsbeschränkungen und politischeEreignisse in einigen bedeutenden Förderländern dasAngebot. Zahlreiche dieser Risiken bestehen derzeitimmer noch, trotz des Abwärtstrends bei den Rohstoffpreisen aufgrund des verbesserten Angebots und des Sicherung versorgungskritischer Rohstoffe Dr. Volker Steinbach, Dr. Martin Schmitz Abteilungsleiter Energierohstoffe, MineralischeRohstoffe, Bundesanstalt für Geowissenschaftenund Rohstoffe im Geozentrum Hannover Arbeitsbereichsleiter Rohstoffwirtschaft, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe im Geozentrum Hannover nachlassenden chinesischen Nachfragedrucks seit etwa Mitte 2011. Aufgrund der Preissteigerung für zahlreiche mineralische Rohstoffe und Energierohstoffe nahm der Wert der deutschen Rohstoffimporte (inklusive Sekundärrohstoffe wie Schrotte etc.) seit 2003 von etwa 53 Mrd. € auf ca. 143 Mrd. € im Jahr 2013 deutlich zu, während die importierten Mengen in diesem Zeitraum mit Werten zwischen ca. 315 und ca. 325 Mio. t (Ausnahme im Krisenjahr 2009) in etwa konstant geblieben sind. Diese zunehmende finanzielle Belastung traf vor allem das heimische produzierende Gewerbe.
Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA |
Quelle: | Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress 2014 (September 2014) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Dr. Volker Steinbach Dr. Martin Schmitz |
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