Organische Dünge- und Bodenverbesserungsmittel wirken über Ihre Inhaltsstoffe und über die Struktur ihrer Feststoffe in einem breiten Spektrum auf die Fruchtbarkeit von Böden (siehe Abbildung 1). Dabei unterscheiden wir in Inhaltsstoffe, die der Pflanzenernährung bzw. der Bodenverbesserung dienen. Die bodenverbessernden Wirkungen können am besten durch Kohlenstoffverbindungen in organischer bzw. in karbonatischer Form beschrieben werden.
Diese Verbindungen sind in Böden häufig sehr stabil und Struktur fördernd, beinhalten jedoch auch Pflanzennährstoffe, die allmählich freigesetzt werden können. Sie entfalten vorwiegend physikalische und physiko-chemische Wirkungen (z. B.Wasserspeicherung, Nährstoffbindung, Puffervermögen) über längere Zeiträume. Das Pflanzenwachstum wird also meist indirekt gefördert. Die leicht verfügbaren (löslichen) Pflanzennährstoffe unterliegen dagegen im Boden den dynamischen Prozessen der Freisetzung, der Düngung, der Wasserführung und der Nährstoffaufnahme. Sie wirken vorwiegend auf chemischem Wege, teils auch in Wechselwirkung mit mikorbiologischen Faktoren, direkt auf die Pflanzenwurzeln und damit auf das Pflanzenwachstum.
Grundsätze zum Nutzwert von Komposten und Gärprodukten
Die Bundesgütegemeinschaft Kompost e. V. hat diese Zusammenhänge im Mai 2013 in einer Dokumentation über den Nutzwert-und den Vorsorgeindex näher erläutert. Der Nutzwert wird hier als Summe von Nährstoff-, Boden verbesserungs- und Kohlenstoffspeicherungs Äquivalenz bewertet, wobei die letzten beiden Faktoren oft als Einheit betrachtet werden. In der Abbildung 2 ist der Nutzwertindex für ausgewählte organische Dünger dargestellt.
Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA |
Quelle: | BioabfallForum 2014 (Oktober 2014) |
Seiten: | 11 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Jürgen Reinhold |
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