Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Landesregierung Baden-Württemberg wurden bereits mehrere Projekte zum Thema Abfall als Ressource (z. B. Leitfaden 'Optimierung des Systems der Biound Grünabfallverwertung, 2011) durchgeführt. Im Rahmen dieser Projekte und der Expertengespräche wurde deutlich, dass neben einigen wenigen anderen Abfallstoffströmen gerade bei Bio- und Grünabfällen deutliche Optimierungspotenziale unter der Zielsetzung Ressourcenschonung bestehen.
Wie viele Untersuchungen zeigen,ist der Status Quo im Umgang mit Bio- und Grünabfällen noch nicht in allen Regionen Baden-Württembergs optimal. Eine Verbesserung im Sinne des Ressourcenschutzes ist möglich, wenn das gesamte Nutzungskonzept von der Sammlung / Erfassung bis zur Vermarktung der Produkte eingehend auf Schwachstellen analysiert und entsprechend optimiert wird. Grundvoraussetzung eines optimierten Nutzungskonzeptes ist eine umfassende Mobilisierung der Biomassen. Der Weg dorthin ist Gegenstand des Vorhabens 'Bioabfall als Ressource - Optimierung der Nutzung in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs unter effizienter Einbindung des Grüngutes', wobei die Landkreise Alb-Donau-Kreis, Breisgau-Hochschwarzwald, Landkreis Biberach, Landkreis Ludwigsburg, Landkreis Sigmaringen und die Stadt Mannheim als Pilotregionen ausgewählt wurden. Besonders die Behandlung und Verwertung von Grünabfällen muss, bedingt durch gesetzliche Vorgaben im Rahmen der Novellierung der Bioabfallverordnung (BioAbV), bei vielen Kommunen erneut auf den Prüfstand gestellt werden. In vielen Fällen werden die Grünabfälle auf kommunaler Ebene auf Sammelplätzen erfasst, zerkleinert und entweder vollständig als Energieträger vermarktet (ohne die stoffliche Komponente zu berücksichtigen) oder ohne weitere Behandlung auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht. Beide Entsorgungs- oder Verwertungswege werden dem Potenzial der Grünabfälle nicht gerecht.
Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA |
Quelle: | BioabfallForum 2014 (Oktober 2014) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Thomas Turk |
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