Rund 18 % der Ackerfläche Deutschlands wurde im Jahr 2013 für den Anbau von Energiepflanzen genutzt, auf ca. 10 % der Ackerfläche Deutschlands wurden Mais, Getreide oder Gräser angebaut um sie anschließend in Biogasanlagen mit dem Primärziel Stromerzeugung zu nutzen [1] [2]. Während dieser Wirtschaftszweig bereits seit längerem fester Bestandteil der Energiewende ist, wird das stofflich und energetisch nutzbare Potential der ohnehin anfallenden organischen Abfälle vielerorts noch vernachlässigt. Dabei ist seit Wirksamwerden der Neufassung des Kreislaufwirtschaftsgesetz
(KrWG) am 1. Juni 2012 bekannt, dass überlassungspflichtige Bioabfälle aus
Haushalten spätestens ab dem 1. Januar 2015 getrennt zu sammeln sind (§ 11 Abs. 1 KrWG).
Ob die im KrWG formulierten Anforderung zur Getrenntsammlung und Behandlung von Bioabfällen präzisiert werden müssen und wenn ja, wie, war Gegenstand des 2012 begonnenen UFOPLAN-Vorhabens 'Verpflichtende Umsetzung der Getrenntsammlung von Bioabfällen', das von den Unternehmen u.e.c. Berlin und GAVIA bearbeitet wurde. Basierend auf einer ausführlichen Bestandsanalyse inklusive Fragebogenerhebung bei den öffentlich rechtlichen Entsorgungsträgern wurde untersucht, welches Potential durch Einführung bzw. Ausweitung der Getrennterfassung mittels Biotonne erschließbar ist und welche Auswirkungen hiermit in Verbindung stehen. In diesem Kontext wurde auch die Stichhaltigkeit von Vorbehalten gegenüber der Biotonnensammlung analysiert.
Theoretisches und praktisches Bioabfallpotentia
lIn deutschen Privathaushalten werden rund 21,1 Mio. Mg/a Bioabfällein Küchen und Gärten 'erzeugt', davon sind rund 6,6 Mio. Mg/aKüchenabfälle. Dies Ergebnis beruht auf einem Massenstrommodell, das statistisch erfasste Werte (z. B.Bevölkerungszahlen, Grundstücksflächen,Wohnstruktur auf Landkreisebene) mit Literaturwerten zur Abschätzung des Küchen- und Gartenabfallpotentials kombiniert
Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA |
Quelle: | BioabfallForum 2014 (Oktober 2014) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Rüdiger Oetjen-Dehne Dipl.-Ing. Peter Krause |
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