Die aktuellen politisch-rechtlichen sowie technischen Entwicklungen zeichnen in der Abfallwirtschaft einen Trend hin zu einer Wertstoff- und Ressourcenwirtschaft. Damit gewinnt die Schonung natürlicher Ressourcen durch Recycling und Energiegewinnung neben der schadlosen Beseitigung der Ab-fälle immer mehr an Bedeutung. So gibt die Zielhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) der stofflichen Verwertung von Abfällen - also dem Recycling - explizit Vorrang vor einer sonstigen Verwertung und dabei insbesondere der energetischen Verwertung und Verfüllung.
Auch das in der Vorbereitungsphase befindliche Wertstoffgesetz (WertstoffG) und das als Gesetzesentwurf vorliegende Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) definieren konkret das Ziel, zusätzliche Wertstoffe für ein hochwertiges Recycling zu gewinnen und die Effizienz der Ressourcennutzung zu steigern und sehen quantifizierte Sammelziele bzw. Recycling- und Verwertungsquoten vor. In der Vergangenheit wurde die Nutzung von Sekundärrohstoffen oftmals als rein wirtschaftliches Instrumentarium zur Kos-tenminimierung betrachtet, dessen Bedeutung mit fallenden Primärrohstoff-preisen in den Hintergrund rückt. Angesichts möglicher Versorgungsrisiken, volatiler Preisentwicklungen im Primärrohstoffsektor, einer stetig steigenden Nachfrage auf den internationalen Märkten und durch den Gesetzgeber geforderten Quotenvorgaben, gewinnen Sekundärrohstoffe für die Versorgung der Wirtschaft mit Rohstof-fen zunehmend an Bedeutung. Dabei bietet die Nutzung von Sekundärrohstoffen mehr als nur wirt-schaftliche Vorteile. So werden durch deren Einsatz primäre Rohstoffvorräte geschont und die mit der Rohstoffgewinnung verbundenen negativen Umweltwirkungen vermieden. Welche Bedeutung die auf kommunalen Wertstoffhöfen erfassten Stoffströme erzielen können wird deutlich, wenn man exemplarisch die Rohstoffgehalte abbauwürdiger Erze jenen aus Elektroaltgeräte-Schrott gegenüberstellt.
Copyright: | © ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen |
Quelle: | Wertstoffhof 2020 - Getrennthaltungsgebot und Novelle des ElektroG (April 2015) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Hon. Prof. Dr.-Ing. Matthias Franke Dipl.- Ing. Katharina Reh |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.