Die notwendige Rückgewinnung von Phosphor setzt die Kenntnis über die relevanten Stoffströme und die dortigen Phosphorpotenziale voraus. Ergebnisse einer Erfassung werden vorgestellt und Anregungen für eine Phosphor-Strategie für Hessen gegeben.
Phosphor (P) ist eine lebenswichtige Ressource, die endlich und nicht substituierbar ist. Die vorhandenen Phosphorreserven reichen bei dem derzeitigen Verbrauch noch einige Dekaden zur Deckung des Bedarfs, jedoch nimmt die Verfügbarkeit der leicht abbaubaren Phosphaterze mit geringen Schwermetallgehalten kontinuierlich ab. Auch beschränken sich die natürlichen Phosphor-Vorkommen auf wenige Länder, wobei einige Exportländer wie China, Russland oder USA die Ausfuhr zunehmend reglementieren und einschränken. Andere Phosphat-Lagerstätten befinden sich in politischen Krisengebieten, wodurch kurzfristige Lieferengpässe nicht auszuschließen sind. Da sich die Phosphor-Vorkommen in Europa lediglich auf ein kleines Gebiet in Finnland beschränken, ist Europa vollständig von Importen aus anderen Staaten abhängig [1]. Phosphor ist für alle Lebewesen ein essenzielles Spurenelement. Neben Stickstoff und Kalium zählt Phosphor zu den wichtigsten Hauptnährstoffen der Pflanzen, der bedeutendste Anwendungsbereich von Phosphor ist die Düngemittelproduktion. Die heutige industrielle Landwirtschaft wäre ohne die Verwendung von Phosphatdünger nicht möglich, weswegen zur Sicherung hoher landwirtschaftlicher Erträge bei gleichzeitig zunehmender Weltbevölkerung der Abbau von Phosphatgestein und die Herstellung von Düngemittel stetig steigen.
Autor: Andreas Höhne (M.Eng.), Prof. Dr. Ursula Katharina Deister, Prof. Dr. Thomas Schmid Dipl.-Ing. (FH) Umweltschutz, Volker Kummer
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 03 2015 (April 2015) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Prof. Dr. Ursula Deister Dr. Thomas Schmid Dipl. Ing. Volker Kummer |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.