Eigenverwertung von Bioabfällen - Potenziale, Praxis und ökologische Aspekte

Mit der Umsetzung der Getrenntsammlungspflicht für Bioabfälle im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) sind auch diejenigen Bioabfälle betroffen, die bislang im Rahmender Eigenkompostierung bzw. einer sonstigen Verwertung (auch illegale Entsorgung oder Deponierung auf dem eigenen Grundstück) entsorgt wurden. Dabei ist eine Eigenkompostierung von Bioabfällen gemäß KrWG weiterhin zulässig. Sofern jedoch eine Verwertung auf den eigenen, privat genutzten Grundstücken nicht möglich bzw. nicht beabsichtigt wird, unterliegen die Bioabfälle der Überlassungspflicht an den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (vgl. § 17 Abs. 1 S. 1 KrWG) (Hertel,2013).

Im Rahmen von Fachgesprächen bei der Durchführung des Forschungsvorhabens im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) zur verpflichtenden Umsetzung der Getrenntsammlung von Bioabfällen gemäß KrWG wurde ein Potenzial von rund 180 kg/(Ew*a) an Gartenabfällen anhand eines Beispiellandkreises prognostiziert, die jährlich im Rahmen der Eigenkompostierung bzw. der illegalen (Waldrand, Verbrennungusw.) und sonstigen Entsorgung (Eigendeponierung) verwertet werden. Dies hat die Gütegemeinschaft Kompost Region Bayern e. V. (RGK) veranlasst, eine Studie zur Eigenverwertung von Bioabfällen in Auftrag zu geben. Die Gütegemeinschaft Kompost Region Bayern e. V. (RGK) ist ein Interessenverbund von Kompostproduzenten und betroffenen Fachkreisen aus Bayern. Neben der Vergabe von Gütezeichen sowie der Überwachung von Eigen- und Fremdbetrieben unterstützt und berät die RGK ihre Mitglieder und Produzenten von Kompostprodukten. Ziel der Studie war es, unterschiedliche Aspekte der Verwertung von Bioabfällen zubetrachten, die bislang nicht über kommunale Abfallwirtschaftssysteme erfasst werden. Als Basis für die Studie wurde zunächst eine Literaturanalyse und Auswertung aktueller Studien vorgenommen. Das weitere methodische Vorgehen beinhaltete eine Expertenbefragung, um Kenntnisse und Perspektiven verschiedener Akteure und Institutionen einfließen zu lassen. Eingebunden wurden hierbei Vertreter von Behörden aus dem Bereich der Landwirtschaft, des Umweltschutzes sowie des Gartenbaus und der Landespflege.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 27. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum (April 2015)
Seiten: 8
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Markus Hertel
Dr. Dieter Tronecker
Sarah Meyer
Dipl.- Ing. Thorsten Pitschke
Dr. Klaus Hoppenheidt
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland

Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens - ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.

Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit