Leichtverpackungen (LVP) wurden in Braunschweig bis Ende des Jahres 2013 wie Glas und Papier im Bringsystem gesammelt. Neben den üblichen Papier- und Glascontainern waren an jeder Wertstoffcontainerstation auch ein oder mehrere Container für LVP vorhanden. Neben Verschmutzungen durch umherfliegende Kunststoffe führte dies aufgrund des wenig bürgerfreundlichen Sammelsystems auch zu sehr schlechten Erfassungsquoten (siehe Tabelle 1), die trotz intensiver Bemühungen der Stadt Braunschweig nicht auf ein akzeptables Niveau gesteigert werden konnten. Im November 2012 beschloss der Rat der Stadt Braunschweig die Einführung einer Wertstofftonne für Leichtverpackungen und stoffgleiche Nichtverpackungen (StNVP) und damit eine wesentliche Veränderung der Wertstofferfassung für Braunschweig. Mit der Einführung der Wertstofftonne erhoffte sich die Stadt Braunschweig neben der Erhöhung der Erfassungsquoten auch eine Verbesserung des Sauberkeitsbildes an den Wertstoffcontainerstationen.
Zum 1. Januar 2014 führte die Stadt Braunschweig eine Wertstofftonne für Leichtverpackungen und stoffgleiche Nichtverpackungen ein und löste damit das bis dahin bestehende Bringsystem über Depotcontainer für Leichtverpackungen ab. Die Stadt erhoffte sich durch das deutlich bürgerfreundlichere System eine Erhöhung der Erfassungsquoten und gleichzeitig eine Verbesserung des Sauberkeitsbildes an den Wertstoffcontainerstationen. Die Sammelmengen der ersten Monate lagen noch etwas unter den Prognosen. Im Mai 2014 wurden die prognostizierten Mengen erstmals erreicht. Es wird damit gerechnet, dass die Sammelmengen mindestens die vorher gesagte Höhe von 29 kg/E*a dauerhaft erreichen werden. Die Untersuchung einer repräsentativen Stichprobe aus der Wertstofftonnensammlung ergab einen Sortierrest von lediglich 8,5 %. Offensichtliche Fehlwürfe waren nicht erkennbar. Die Sauberkeit an den Wertstoffcontainerstationen hat sich deutlich verbessert.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 27. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum (April 2015) |
Seiten: | 14 |
Preis: | € 7,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Franziska Gromadecki Frauke Fruth |
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