Recht und Praxis

Die Änderungen des deutschen Industrieanlagenrechts stellen die Betreiber von IED-Anlagen und die Behörden vor Herausforderungen

Die europäische Richtlinie über Industrieemissionen (IED) führt zu neuen, strengeren Vorgaben zur Anpassung von Genehmigungsauflagen an europäische Standards, ferner zur verschärften Überwachung von betroffenen Anlagen und zu einer neuen Rückführungspflicht bei der Stilllegung von Anlagen. Das europäische Umweltrechtstärkt die Anwendung der besten verfügbaren Techniken. In Form, Inhalt und Folgen werden neue Maßstäbe gesetzt. Gefordert wird der Vollzug des Umweltrechts durch weitreichende Inspektionspflichten der Behörden. Berichts- und Auskunftspflichten von Betreibern von IED-Anlagen schaffen ein neues Maß an umweltrelevanten Informationen. Fraglich ist, ob und wie die Vielzahl der Berichte, Mitteilungen und Meldungen, die es im Umweltrecht (und in der Rechtsordnung insgesamt) mittlerweile gibt, zu einem Erkenntnisgewinn führen, der auch dem Umweltschutz insgesamt dient und nicht lediglich Bürokratie schafft. Fraglich ist auch, ob und inwiefern die neuen Maßstäbe zur Ertüchtigung des europäischen Industrieanlagenparks tatsächlich europaweit umgesetzt werden. Insgesamt ist ein Vollzug des neuen Rechts anzustreben, der die Belange der betroffenen Anlagenbetreiber berücksichtigt und gleichzeitig den Schutz von Gesundheit und Umwelt möglichst optimal gewährleistet.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: Ausgabe 01 / 2015 (März 2015)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Stefan Kopp-Assenmacher
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.