Bundesweit ist Hamburg Vorreiter beim Einsatz von Unterflursystemen. Anfänglich waren die Unterflursysteme nur als Papierkörbe für hochfrequentierte Standorte gedacht, aber in der Zusammenarbeit mit Unternehmen der Wohnungswirtschaft wur-den die Unterflursysteme zu einem Erfolgsmodell innovativer Entsorgungslösung.
Beschränkte sich das Unterflursystem bei den ersten Objekten noch auf die Fraktionen Restmüll, Papier und Hamburger Wertstofftonne, so wurde ab Juli 2011 in zwei Wohnanlagen mit je 100 Mietparteien die Sammlung von Bioabfällen über Unterflursysteme getestet. Diese Tests sind so erfolgreich verlaufen, dass heute 31 Bio-Unterflursysteme in Hamburg in Betrieb, zwölf weitere im Bau und 13 in Planung sind.
Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) hat als erster deutscher kommunaler Entsorger damit angefangen, zur Erfassung von allen vier gängigen Abfallfraktionen (Restmüll, Papier, Wertstofftonne, Bio) Unterflursysteme in Zusammenarbeit der Wohnungswirtschaft einzusetzen. Auch die Bioabfallunterflursysteme sind bei Beachtung weni-ger Besonderheiten (Gewichtsbeschränkung, Kondensationsbildung) voll alltagstauglich.
Die Akzeptanz der Nutzer und der Wohnungswirtschaft ist hoch, die Qualität des gesammelten Abfalls ist bei akzeptabler Störstoffquote hinsichtlich der Gasausbeute in der Biogasanlage der SRH weit überdurchschnittlich. Bioabfallunterflursysteme sind damit ein sehr gutes Mittel zur Steigerung der Bioabfallerfassung in verdichteter Wohnbebauung und gleichzeitig ein innovativer Beitrag der Abfallwirtschaft zur Stei-gerung der Attraktivität des individuellen Wohnumfelds.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | Biomasse-Forum 2014 (November 2014) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 3,50 |
Autor: | Sven Winterberg |
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