Optimierungspotenzial bei der getrennten Verwertung von Bioabfällen besteht in der Ausweitung der Erfassung, wie im Kreislaufwirtschaftsgesetz gefordert, und insbe-sondere in der Steigerung der Abschöpfungsquoten der organischen Haushaltsabfälle. Werden hierbei vor allem auch mehr Speiseabfälle erfasst, trägt dies zur Steigerung des Biogasertrags aus Vergärungsanlagen bei. Bisher vermeiden Nutzer der Biotonne allerdings weitgehend, nasse Lebensmittelabfälle dort zu entsorgen. Im Folgenden wird diskutiert, ob kompostierbare Sammelbeutel den Konsumenten hierbei helfen können, damit die Akzeptanz der Bioabfallsammlung unterstützen und einen Beitrag zu höheren Biogaserträgen leisten können.
Die getrennte Erfassung und Verwertung von Bioabfällen ist eine anerkannte und ökoeffiziente abfallwirtschaftliche Methode. Die damit verbundenen positiven Umwelteffekte werden durch Ökobilanzen belegt, die den Stand der Anlagentechnik berücksichtigen und über die Jahre stets zu ähnlichen, eine Getrenntsammlung unterstützenden, Ergebnissen kamen. In vielen Gebietskörperschaften ist die Biotonne für die Erfassung von Küchenabfällen ('Biogut") seit langer Zeit etabliert und wird von den Bürgern als ein Teil der kommunalen Ressourcenwirtschaft gut akzeptiert. In manchen Kommunen verfügen allerdings nur wenige Haushalte über eine Biotonne, eine Reihe von Landkreisen und Städten bietet diese Option überhaupt nicht an - sodass insgesamt während der letzten ca. zehn Jahre die Mengen getrennt erfasster Bioabfälle in Deutschland nicht weiter gestiegen sind, sondern bei ca. 9 Mio. Tonnen pro Jahr stagnieren. Das zusätzliche Potenzial wird von verschiedenen Autoren auf mehrere Millionen Tonnen geschätzt, beispielsweise spricht das Umweltbundes-amt von bis zu 5 Mio. Tonnen zusätzlich erfassbarer Bioabfälle.
| Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
| Quelle: | Biomasse-Forum 2014 (November 2014) |
| Seiten: | 9 |
| Preis: | € 4,50 |
| Autor: | Jöran Reske |
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