Klimawandel und Bevölkerungswachstum führen zu stetig steigendem Druck auf na-türliche Ressourcen (Boden, Pflanzennährstoffe, Biomasse). Daher werden künftig dringend Konzepte zur nachhaltigen integrierten Ressourcennutzung und Energieer-zeugung benötigt.
Da die Biosphäre durch zivilisationsbedingte Infrastrukturmaßnahmen sowie durch die Nahrungsmittel- und Holzproduktion schon sehr stark beansprucht wird, ist die Ausweitung land- und forstwirtschaftlicher Aktivitäten zur Energieerzeugung nicht unbegrenzt möglich. Langfristig sinnvoll sind daher Verfahren, die vorhandene Abfallbiomasseströme klimaschonend stofflich und energetisch nutzen können.
Das PYREG-Verfahren
Ein Verfahren, das vor diesem Hintergrund in mehreren Forschungsprojekten an der Fachhochschule Bingen (Prof. Dr.-Ing. W. Sehn, Dipl.-Ing. H. Gerber) entwickelt wurde, ist das PYREG-Verfahren, in welchem auch feuchte Biomasse-Reststoffe bei hoher Kohlenstoffeffizienz thermisch mineralisiert (verkohlt) werden. Die dabei entstehende Wärme steht zur Kraft-Wärme-Kopplung zur Verfügung.
Zurück bleibt ein hygienisiertes, mineral- und kohlenstoffhaltiges Substrat, welches zur Bodenverbesserung (Pflanzenkohle) und Düngung (Klärschlammphosphor) eingesetzt werden kann. Die Einlagerung des im mineralischen Reststoff des Verfahrens gebundenen Kohlenstoffes in landwirtschaftlich genutzte Böden ist zum derzeitigen Stand der Technik der einzige Weg, Klimagase (CO2) dauerhaft und in signifikanter Menge aus der Atmosphäre zu entziehen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | Biomasse-Forum 2014 (November 2014) |
Seiten: | 3 |
Preis: | € 1,50 |
Autor: | Helmut Gerber |
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